In Speyer kam es in der Nacht zum 11. September 2024 zu einem alarmierenden Vorfall am Russenweiher. Eine akute Fischsterben-Krise zog einen Großeinsatz der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks (THW) nach sich. Die Einsatzkräfte pumpten Wasser aus dem See ab und führten es mit hohem Druck wieder zu, um den Sauerstoffgehalt im Wasser zu erhöhen. Dieser Schritt war notwendig, um die lebenswichtigen Bedingungen für die Wasserbewohner zu sichern.
Nach kurzen intensiven Maßnahmen hat das Landesamt für Umwelt jedoch geraten, die Aktivitäten zu stoppen. Der Grund: Die herbstlichen Temperaturen werden es dem See ermöglichen, sich selbst mit Sauerstoff anzureichern. Es stellte sich heraus, dass die durchgeführten Eingriffe keinen nennenswerten zusätzlichen Nutzen für den aktuellen Zustand des Gewässers brachten.
Ursachen für das Fischsterben
Das Problem begann aufgrund eines erhöhten Krauteintrags. Durch den teilweisen Zerfall des Pflanzenmaterials auf dem Seegrund wurde ein Überangebot an Nährstoffen geschaffen, was zu einem übermäßigen Zersetzungsprozess führte und den Sauerstoffverbrauch massiv erhöhte. Diese Situation wurde durch die anhaltende Sommerhitze und einen plötzlichen Wetterumschwung beschleunigt, der kaltes Regenwasser über dem warmen Wasser des Sees ablagerte und so eine Sperre für den Sauerstoffaustausch verursachte.
Die Stadtverwaltung Speyer hat auch Rückmeldungen zu den Lüftern erhalten, die zur Belüftung des Weihers eingesetzt werden. Diese Lüfter zeigten in den letzten Wochen Ausfälle, und die Verwaltung evaluiert jetzt kritisch, wie es zu diesen Problemen kommen konnte. Allerdings ist bereits bekannt, dass die Lüfter nur punktuelle Auswirkungen haben und keineswegs eine umfassende Lösung bieten können.
Ein weiterer relevanter Aspekt ist die Erkenntnis, dass sich der Russenweiher ohnehin in einem fortgeschrittenen Stadium des natürlichen Verlandungsprozesses befindet. Gutachten belegen, dass die gegenwärtige Situation in Anbetracht der Witterungsbedingungen keineswegs überraschend ist.
Um weiteren schädlichen Nährstoffeintrag zu vermeiden, kümmert sich der Baubetriebshof der Stadt Speyer um die Beseitigung der Fischkadaver. Die Stadt empfiehlt zudem, die Fütterung der im See lebenden Tiere zu unterlassen, da dies die Situation kritisch verschärfen könnte.
Diese proaktive Vorgehensweise beinhaltet auch, dass eine Rufbereitschaft eingerichtet wurde. So kann die Stadt schnell auf weitere auftretende Kadaver reagieren und diese säubern, um eine zusätzliche Verschmutzung des Gewässers zu verhindern. Die Ursachenforschung läuft derweil weiter und die Verwaltung ist angehalten, die Entwicklungen rund um den Russenweiher stetig zu beobachten.
Mehr Details zu diesem Thema sind im Artikel auf www.speyer-kurier.de nachzulesen.