Das Erbe, das Donald Trump – ein Mann, der erneut die Präsidentschaft anstrebt – von seinem Großvater Friedrich Trump mitgebracht hat, könnte ganz anders verlaufen sein, hätte dieser sich nach seiner Rückkehr aus den USA endgültig in seiner Heimat Kallstadt niederlassen dürfen. Nach seiner Ankunft in Bayern gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde Friedrich Trump von den dortigen Behörden abgewiesen.
Die Rückkehr ins Heimatland
Friedrich Trump, 1869 in Kallstadt geboren, war im Alter von 16 Jahren in die Vereinigten Staaten ausgewandert. Seine Abwanderung war nicht nur eine neue Chance, sondern auch ein Versuch, der Wehrpflicht in Deutschland zu entkommen. Trotz seines Erfolgs in den USA bat er die bayerischen Behörden um Erlaubnis zurückzukehren, weil seine Frau Elisabeth, ebenfalls aus Kallstadt, „krank vor Heimweh“ war. In seinen Bittbriefen aus den Jahren 1904 bis 1906 wies er sogar ein ansehnliches Vermögen von 80.000 Goldmark nach, was damals eine beträchtliche Summe war.
Die Recherchen von Roland Paul zeigen jedoch, dass die bayerische Regierung und die Militärbehörde in München hartblütig blieben und die Rückkehr Friedrich Trumps nicht gestatteten. Der Historiker stellte fest, dass diese Briefe, die nun im Landesarchiv Speyer aufbewahrt werden, vom ehemaligen Bezirksamt Dürkheim stammen. Trotz seiner Bemühungen blieb es ihm verwehrt, in seine Heimat zurückzukehren.
Vom Friseur zum Bordellbetreiber
In den Vereinigten Staaten machte Friedrich Trump schließlich Karriere. Er begann als Friseur in einem New Yorker Salon, bevor er nach Seattle reist, wo er ein Boardinghouse übernahm. Dort wurde er 1892 amerikanischer Staatsbürger und änderte seinen Namen in Frederick Trump. Doch das Geschäftsleben führte ihn weiter: Er betrieb ein Bordell in Monte Cristo, Washington, und ließ sich schließlich in der kanadischen Region am Yukon-River nieder, wo er sein Geschäft fortführte.
Paul hat die Unterlagen, die er im Landesarchiv entdeckte, in der „Pfälzer Heimat“ dokumentiert, der Zeitschrift des Historischen Vereins der Pfalz. Diese Entdeckungen sind nicht nur von historischem Interesse, sondern werfen auch ein neues Licht auf die Wurzeln eines der bekanntesten Politiker der modernen Geschichte. Die Informationen ermöglichen ein tieferes Verständnis der Einwanderungserfahrungen und der Herausforderungen, mit denen viele Deutsche im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert konfrontiert waren.
– NAG