Die Verbandsgemeindewerke Montabaur setzen neue Maßstäbe im Westerwaldkreis! Als erste Kommune nutzen sie das revolutionäre Wickelrohrverfahren zur Sanierung von großen Abwasserrohren. Dieses innovative Verfahren, das seinen Ursprung in Japan hat, ermöglicht es, alte Rohre von innen auszukleiden und zu stabilisieren, ohne sie auszugraben. Bei einer beeindruckenden Vorführung in Holler waren auch Vertreter benachbarter Gemeinden anwesend, um sich von den Vorteilen dieser Technik zu überzeugen.
Jeden Tag produzieren Haushalte und Unternehmen Unmengen an Abwasser, und die Instandhaltung der Abwasserrohre ist unerlässlich. Um die aufwendigen Grabungsarbeiten zu vermeiden, kommen Inliner-Verfahren zum Einsatz. Für größere Rohre ist das Wickelrohrverfahren die Lösung! Michael Maurer, Projektleiter bei den Abwasserwerken, hebt hervor: „Das Verfahren kann im laufenden Betrieb eingesetzt werden, ohne dass der Kanal gesperrt werden muss. Nur ein Verbindungsschacht wird geöffnet. Das spart Zeit, Kosten und schont die Umwelt!“
Die Technik hinter dem Wickelrohrverfahren
Aktuell wird ein 1,2 Kilometer langes Rohr in Holler saniert, wobei der längste Abschnitt 300 Meter misst. Nach der Sanierung wird der Durchmesser des Rohres von 400 auf 350 Millimeter reduziert – ein kleiner Nachteil, der jedoch die Abwassermenge nicht beeinträchtigt. Die VG-Werke betreiben ein umfassendes Leitungsnetz von 380 km und 60 km Verbindungssammlern, die das Abwasser effizient zu den Kläranlagen leiten.
Das Wickelrohrverfahren selbst ist ein faszinierender Prozess: Ein breites Kunststoffband wird in das Rohr eingeführt und spiralförmig aufgewickelt, um eine neue, dichte Ableitungsoberfläche zu schaffen. Eine Metallstützkonstruktion sorgt während der Mörtelinjektion für Stabilität, bevor die Leitung wieder einsatzbereit ist. „Wir werden diese bewährte Technik auch in Zukunft einsetzen“, verspricht Maurer und unterstreicht damit die Vorreiterrolle der VG Montabaur in der Abwassertechnik.