In Diez wurde kürzlich eine bedeutende Spendenübergabe durch den Lions Club Diez realisiert, die sich an Sportvereine richtet, die Menschen mit Behinderungen und Rehabilitationssport fördern. Im Rahmen dieser Veranstaltung konnte zudem der angesehene Kardiologe Prof. Dr. Christoph Bickel für einen Vortrag gewonnen werden. Er behandelte das sensible Thema des plötzlichen Herztodes beim Sport, ein Thema, das sowohl für Athleten als auch für Trainer von zentraler Bedeutung ist.
Die Häufigkeit des plötzlichen Herztodes bei Sportlern ist statistisch betrachtet niedrig, beträgt jedoch zwischen 0,5 und 3,0 Todesfällen pro 100.000 Sporttreibenden pro Jahr. Prof. Bickel erläuterte, dass schnelle Reanimationsmaßnahmen von entscheidender Bedeutung sind, um in akuten Situationen lebensrettend zu reagieren. Der Mensch neigt dazu, in Stresssituationen zu zweifeln und kann sich überfordert fühlen. Das Referat von Prof. Bickel folgte dem Motto „Do it simple – Do it quick“.
Wichtige Maßnahmen zur Erhöhung der Überlebensrate
Ein zentrales Anliegen des Vortrags war die Vermittlung einfacher Schritte zur Durchführung von Wiederbelebungsmaßnahmen. Dabei wurde betont, dass eine sofortige Herzdruckmassage entscheidend ist. Jede Minute ohne Herzdruckmassage erhöht das Risiko, nicht zu überleben, um 10 %. Prof. Bickel stellte ein leicht verständliches System vor, das die Schritte zur Hilfeleistung vereinfacht und damit Hemmungen abbaut. Dieses System umfasst folgende Schritte: Prüfen, Rufen, Drücken und Schocken. Zunächst sollte der Helfer die Reaktion und Atmung der betroffenen Person prüfen. Anschließend wird der Notruf abgesetzt. Der nächste Schritt ist kontinuierliche Herzdruckmassage, und schließlich der Einsatz eines automatisierten externen Defibrillators (AED), der in vielen öffentlichen Einrichtungen installiert ist.
Jährlich sterben in Deutschland bis zu 200.000 Menschen an einem plötzlichen Herzstillstand. Überraschend ist, dass die Laienreanimationsrate lediglich bei 40 % liegt, was bedeuten könnte, dass viele Menschen nicht wissen, wie sie im Ernstfall reagieren sollen. Der Vortrag von Prof. Bickel hatte das Ziel, die Zuhörer über diese Sachlage aufzuklären und ihnen die Angst vor einem solchen Ernstfall zu nehmen.
Die Spenden, die im Rahmen dieser Veranstaltung übergeben wurden, resultieren aus einer vorherigen Zusammenarbeit des Lions Club Diez mit dem TuS Gückingen bei einem Fußballturnier, das im Juli 2024 stattfand. Dabei konnten durch die Unterstützung von lokalen Firmen insgesamt 4600 Euro gesammelt werden, die nun gezielt an verschiedene Sportvereine verteilt wurden. Jörg Holl, der als Sportbeauftragter fungiert, übergab die Spenden an die jeweiligen Vereine, die den Behinderten- und Rehabilitationssport fördern.
Empfänger der Spenden
Die Empfänger der diesjährigen Spende sind vielfältig. Unter anderem erhielt die Lungensportgruppe des TuS Gückingen 1000 Euro. Darüber hinaus wurden 800 Euro an die Behinderten-Sport-Gemeinschaft Diez-Limburg sowie an die Sitzgymnastikgruppe des TuS Lindenholzhausen vergeben. Weitere 800 Euro gingen an die Lebenshilfe Diez-Limburg, und 800 Euro wurden für die Selbsthilfegruppe Knochengesundheit für Osteoporose-Patienten e.V. in Limburg bereitgestellt. Außerdem erhielten die Turngruppe „Sport fürs Herz“ beim VfL Altendiez eine Sachspende im Wert von 400 Euro.
Die Veranstaltung und der Vortrag fanden in der Gückinger Königsteinhalle statt, die gut besucht war. Zahlreiche Sportler und Interessierte nutzten die Gelegenheit, um sich über das wichtige Thema der Herzgesundheit zu informieren und gleichzeitig mehr über die wertvolle Arbeit der unterstützten Vereine zu erfahren. Dieser Austausch ist nicht nur wichtig für das Bewusstsein rund um den plötzlichen Herztod, sondern auch eine wertvolle Unterstützung für die Organisationen, die sich für Menschen mit speziellen Bedürfnissen einsetzen. Wie ben-kurier.de berichtet, ist jede Spende und jede Unterstützung in diesem Bereich von unschätzbarem Wert.
