NeuwiedRhein-Pfalz-Kreis

Rhein-Wied Hospiz: Ein Ort der Würde für Schwerstkranke in Neuwied

Am Samstag wird im Neuwieder Stadtteil Niederbieber das erste stationäre Hospiz des Landkreises Neuwied eröffnet, das zwölf schwerstkranken Menschen eine würdevolle Pflege bis zu ihrem Tod bietet und somit ein lang ersehntes, wohnortnahes Angebot schafft.

In Neuwied-Niederbieber wird die Eröffnung eines neuen stationären Hospizes als bedeutender Schritt für die regionale Gesundheitsversorgung gefeiert. Das Rhein-Wied Hospiz bietet eine Zuflucht für bis zu zwölf schwerstkranke Menschen, die nicht mehr in der Lage sind, zu Hause betreut zu werden. Diese Einrichtung gibt den Betroffenen die Möglichkeit, ihre letzten Tage in einem würdevollen und liebevollen Umfeld zu verbringen.

Die Idee für ein solches Hospiz wurde von vielen Bürgern in Neuwied und Umgebung angeregt. Die Notwendigkeit eines wohnortnahen Versorgungsangebots für Menschen, die unheilbar krank sind, wurde von den Angehörigen und der Gemeinschaft stark gefühlt. Nun, mit der Eröffnung des Rhein-Wied Hospiz, wird dieser Wunsch in die Realität umgesetzt. Jedes der Gästezimmer bietet den Bewohnern einen Raum, um in Ruhe und Geborgenheit die verbleibende Zeit zu verbringen.

Ein Umfeld der Natur

Mit Blick auf den Auerbach in der Neuwieder Stadtteil Niederbieber wurde das Hospiz in einer naturnahen Umgebung erbaut. Besonderen Wert legten die Architekten auf eine harmonische Integration in die natürliche Landschaft, wobei ein alter Baumbestand erhalten wurde. Diese naturnahe Gestaltung soll den Gästen eine ruhige und entspannende Atmosphäre bieten, die während dieser Lebensphase von großer Bedeutung ist.

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Die Betreuung der Gäste erfolgt durch qualifiziertes Fachpersonal, das in der palliativen Pflege geschult ist. Insgesamt sind im Rhein-Wied Hospiz 21 Pflegekräfte beschäftigt, die zusammen mit einer Sozialarbeiterin und einem Team für Verwaltung und Hauswirtschaft für das Wohlergehen der Hospizgäste sorgen. Die psychosoziale Begleitung spielt dabei eine zentrale Rolle, um den Gästen und ihren Angehörigen während dieser herausfordernden Zeit Unterstützung zu bieten. Zudem wird eine Stelle für die Seelsorge vom Bistum Trier eingerichtet, um den seelischen Bedürfnissen der Bewohner gerecht zu werden.

Eine lange ersehnte Einrichtung

Das neue Hospiz orientiert sich an den vier fundamentalen Säulen der Hospizarbeit: Medizin und Pflege, soziale Betreuung, psychische Betreuung und spirituelle Begleitung. Der Träger des Hospizes, die „Hospiz im Landkreis Neuwied gGmbH“, betont die Wichtigkeit eines sensiblen und respektvollen Umgangs mit den Themen Sterben, Tod und Trauer. Durch die Eröffnung des Rhein-Wied Hospiz sollen auch die beiden bestehenden Palliativstationen in den örtlichen Krankenhäusern entlastet werden.

Die Veranstaltung zum Tag der offenen Tür, die für den Samstag angesetzt ist, bietet allen Interessierten die Gelegenheit, sich vor der offiziellen Eröffnung ein Bild von den neuen Räumlichkeiten zu machen. Dabei können die Besucher auch einen Einblick in die qualitativ hochwertige Pflege und Behandlungsangebote erhalten, die den Gästen im Hospiz zur Verfügung stehen. Bereits am 3. September 2024 sollen die ersten beiden Bewohner in das Hospiz einziehen – ein Schritt, der für viele eine Erleichterung darstellt.

Die Kosten für den Bau des Rhein-Wied Hospiz beliefen sich auf rund 7,4 Millionen Euro, wobei fast eine Million Euro durch Spenden gesammelt wurde. Ein weiterer Vorteil für die Patienten: Im Gegensatz zu vielen anderen Pflegeeinrichtungen ist im Rhein-Wied Hospiz kein Eigenanteil erforderlich. Die Abrechnung der Pflegeleistungen erfolgt über die Krankenkassen, was den Zugang zu dieser wichtigen Einrichtung für viele Menschen erleichtert.

Mit der Eröffnung des Rhein-Wied Hospiz wird nicht nur das medizinische Angebot im Landkreis Neuwied erweitert, sondern auch ein wichtiger Raum geschaffen, in dem Menschen in ihrer letzten Lebensphase ungestört und geborgen sein können. Dieses Angebot wird den Anwohnern der Region als dringend benötigte Alternative zur häuslichen Betreuung und zu den bestehenden Einrichtungen der palliativen Care dienen.

– NAG

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