In Neuwied, eine Gruppe von engagierten Rentnern hat es sich zur Aufgabe gemacht, humanitäre Hilfe für die Ukraine zu leisten. Christel und Hans-Peter Weißenfels stehen an der Spitze dieser Initiative und organisieren regelmäßig Transporte mit dringend benötigten Hilfsgütern. Seit dem Beginn des Krieges im März 2022 haben sie bereits 14 Transporte auf den Weg gebracht, und obwohl das Engagement anfangs überwältigend war, spüren sie nun eine Abnahme der Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung.
Die Weißenfels sind nicht allein; zahlreiche andere Rentner aus der Region haben sich ebenfalls angeschlossen. Gemeinsam sammeln sie Spenden, packen Pakete und beladen die großen Transporter, die in die kriegsversehrte Region fahren. In eindrucksvoller Weise setzen die Ehrenamtlichen alles daran, die Sorgen und Nöte der Menschen in der Ukraine zu lindern. „Früher wurden die Spendenberge immer größer, heute merken wir, dass das Interesse am Helfen nachlässt“, beschreibt Christel die aktuelle Situation.
Gemeinsame Anstrengungen
Die Rentnergruppe hat ein gut organisiertes System etabliert. Vor allem die logistischen Herausforderungen sind nicht zu unterschätzen. „Wir müssen alles von der Spendenakquise bis zur Verladung koordinieren“, erklärt Hans-Peter. An jedem Hilfstransport sind Wochen der Vorbereitung notwendig, bevor der 40-Tonner endlich beladen oder in die Ukraine geschickt werden kann. „Die Unterstützung kommt aus allen Ecken, aber die Anzahl der Helfer wird geringer“, so Hans-Peter weiter.
Die Abnahme der Spendenbereitschaft ist nicht nur ein lokales Phänomen, sondern scheint ein breiteres Muster zu widerspiegeln. „Die Leute gewöhnen sich an die Situation oder fühlen sich überfordert von der ständigen Berichterstattung“, analysiert Christel die Stimmung. Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Gruppe entschlossen, ihr Engagement fortzusetzen und auch weiterhin ein Zeichen der Solidarität zu setzen. „Wir können die Menschen in der Ukraine nicht vergessen, nur weil die Medien nicht mehr so intensiv berichten“, so die beiden unerschütterlichen Helfer.
Ein weiterer wesentlicher Punkt wird durch die Herausforderungen der Logistik und den steigenden Kosten für den Transport deutlich. „Jeder Transport wird teurer. Spritpreise und Materialkosten steigen, das belastet uns zunehmend“, sagt Hans-Peter. Die beiden wissen, dass ohne zusätzliche Unterstützung das fortlaufende Engagement auf Dauer schwierig werden könnte.
Doch trotz aller Rückschläge ist der Wille, zu helfen, ungebrochen. „Jeder Zentimeter der Hilfe zählt“, betont Christel. Die Rentner sind sich selbst darüber im Klaren, dass ihre Taten keinen sofort sichtbaren Effekt haben, aber jede Lieferung an den Bedürftigen trägt dennoch zur Linderung der Not bei. „Es gibt so viele, die auf unsere Unterstützung angewiesen sind“, fügt sie hinzu.
In der Gesamtheit zeigt dieses Engagement nicht nur die Notwendigkeit der humanitären Hilfe, sondern auch die Herausforderungen, die aus einer temporären Mobilisierung im Angesicht einer Krise resultieren. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage entwickeln wird, sowohl in der Ukraine als auch in der Unterstützung vor Ort. Für weitere Details und einen tieferen Blick in die Geschehnisse, siehe die Berichterstattung von www.rhein-zeitung.de.