Neuwied. Am Tag der Deutschen Einheit versammelten sich bereits in den frühen Morgenstunden etwa 20 Bürgerinnen und Bürger in der Engerser Landstraße, um beim sogenannten Einheitsbuddeln mitzumachen. Unter den Teilnehmern befanden sich größtenteils syrische Flüchtlinge, die sich aktiv an der Bepflanzung der Grünflächen rund um die Haltestellen „Blücherstraße“ und der Verkehrsinsel beteiligten. Insgesamt sollten Hunderte von Frühlingszwiebeln in die Erde gebracht werden. Erstaunlicherweise war nach nur einer Stunde der Großteil der Pflanzen bereits eingesetzt, und es wäre ohne Weiteres möglich gewesen, noch mehr zu pflanzen.
Die Aktion war nicht nur ein Erfolg in Bezug auf die Pflanzen, sondern die Teilnehmer waren auch überrascht, wie viel Laub und herumliegende Nussschalen von den Grünflächen gesammelt werden konnten. Der Müllsammeleinsatz erstreckte sich über ungefähr neun Säcke. Der Zusammenhalt und die Freude am gemeinsamen Arbeiten waren deutlich zu spüren, und die Anwesenden waren gespannt auf die blühenden Ergebnisse im kommenden Frühjahr.
Engagement für die Umwelt
Das Einheitsbuddeln verfolgt mehrere Ziele. Einerseits wollen die Organisatoren darauf hinweisen, dass die Grünflächen und Baumscheiben nicht einfach als Entsorgungsplätze für Abfälle und Hundekot verhöhnen. Vielmehr dienen diese Bereiche der Natur und der Biodiversität. Anderseits möchten die vor allem geflüchteten Teilnehmer ein starkes Zeichen in ihrer neuen Heimat Neuwied setzen. Durch die Mitmachaktion zeigen sie, dass sie sich aktiv und positiv in die Gemeinschaft einbringen.
Die Initiatoren hinter diesem Projekt sind die ehrenamtlichen Gruppen „EIRENE starke Nachbarn_innen“ und „Cleanup Neuwied – Deichstadt Greenup“. Dies ist bereits das vierte Mal, dass diese Möglichkeit zum gemeinsamen Gärtnern und Aufräumen in Neuwied angeboten wurde. Den Gruppen und den vielen Helfern gilt ein besonderer Dank, auch an die Servicebetriebe der Stadt Neuwied, die die Aktion unterstützten. Solche Anstrengungen sind wichtig, um ein Bewusstsein für den Zustand der öffentlichen Räume zu schaffen und die Bürger zu ermutigen, sich aktiv um ihre Umgebung zu kümmern.