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Neuwied in Aufregung! In der vergangenen Woche fand ein spannender Rundgang durch die Innenstadt statt, initiiert von Dezernent Ralf Seemann und begleitet von der Leiterin des Ordnungsamts, Carla Weßendarp, sowie der Polizei. Die Teilnehmer notierten kritische Punkte, während die Bürger ihre Bedenken äußerten. Sofort wurde klar: Ein subjektives Gefühl der Unsicherheit muss nicht gleich eine reale Bedrohung bedeuten! „Wir nehmen das Gefühl der Menschen ernst und möchten mehr Wohlbefinden“, versicherte Seemann. Die Polizei betonte, dass die Kriminalität in Neuwied keinesfalls höher sei als anderswo, und verwies auf eine hohe Aufklärungsquote. Doch die Bürger sind besorgt, vor allem über den Drogenkonsum in der Öffentlichkeit.
Überwachungsstaat? Nein, danke!
Eine Bürgerin brachte das Thema Kameraüberwachung zentraler Plätze auf, doch Polizeihauptkommissarin Ute Fränzel wies dies entschieden zurück: „Wir wollen keinen Überwachungsstaat.“ Auch Seemann zeigte sich skeptisch, da rechtliche Hürden die Umsetzung erschweren. Stattdessen forderte er eine Belebung der Innenstadt durch Veranstaltungen und Aktivitäten, um das Sicherheitsgefühl zu verbessern. Die Citymanagerin Michaela Ullrich berichtete von Herausforderungen im Kampf gegen Leerstände, wobei die Stadt nur begrenzte Möglichkeiten hat, Immobilienbesitzer zur Verschönerung zu bewegen.Ein weiteres heißes Thema: E-Scooter. Die Bürger äußerten ihren Unmut über die Gefahren, die von den elektrischen Flitzern ausgehen. Ralf Seemann erklärte, dass der Stadt die Hände gebunden seien, da es in Neuwied keinen kommerziellen Verleiher gibt. Die Polizei kämpft täglich gegen die Flut der E-Scooter und die Missachtung von Altersgrenzen und Nutzungsvorschriften. „Die Strafen sind für viele kaum spürbar“, so Tina Ewens von der Polizei. Zudem bleibt die Situation am Vorplatz der Matthiaskirche angespannt, wo Obdachlosenhilfe und Drogenabgabe aufeinanderprallen. Der Verwaltungsrat der Kirche kündigte Maßnahmen an, nachdem Berichte über Pöbeleien und unsittliches Verhalten laut wurden. „Wir können die Menschen nicht wegbeamen“, stellte Seemann fest, während Streetworker versuchen, den Dialog mit den Betroffenen zu suchen.
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