Im Rahmen des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ hat Anhausen im Kreis Neuwied jüngst den ersten Platz belegt und damit die Goldmedaille gewonnen. Die offizielle Bekanntgabe der Ergebnisse fand am 14. Oktober 2024 statt, nachdem die Kreisjury alle teilnehmenden Dörfer besucht hatte, um sich ein Bild von den verschiedenen Initiativen und Projekten vor Ort zu machen.
Insgesamt haben vier Gemeinden, nämlich Anhausen, Leutesdorf, Dattenberg und Oberraden, um den Titel gekämpft. Landrat Achim Hallerbach hob die Bedeutung solcher Veranstaltungen hervor, indem er betonte, dass die Teilnahme selbst für die nicht siegreichen Dörfer eine wertvolle Erfahrung darstellt. Alle teilnehmenden Gemeinden hätten bemerkenswerte Projekte und gesellschaftliche Aktivitäten vorzuweisen.
Nachhaltige Projekte in Anhausen
Die Jury war besonders von den umfangreichen Maßnahmen zur Daseinsvorsorge in Anhausen beeindruckt. Ein herausragendes Beispiel ist das Projekt „Wir sind Kirchspiel Anhausen“. In diesem Rahmen kooperiert Anhausen mit den benachbarten Gemeinden Meinborn, Rüscheid und Thalhausen, um gemeinsam Herausforderungen der demografischen Entwicklung anzugehen.
Zu den Kernaspekten des Projekts zählen Beratungs- und Schulungsangebote für ältere Bürger, Initiativen zur Selbsthilfe sowie die Einrichtung einer Ehrenamtsbörse zur Förderung der ehrenamtlichen Tätigkeiten. Ein weiterer Höhepunkt ist die geplante Wohnpflegegemeinschaft in Zusammenarbeit mit der evangelischen Sozialstation Straßenhaus, die den Bedarf an betreutem Wohnen in der Gemeinde decken soll.
Darüber hinaus hat Anhausen innovative Ansätze zur Entwicklung der digitalen Infrastruktur etabliert. Dazu gehört die Plattform „Digitales Kirchspiel Anhausen“, die aktuelle Informationen und Neuigkeiten auf der neuen Homepage bündelt. Mit der Einführung der Dorf-Funk-App wird die Kommunikation innerhalb der Gemeinde zudem erleichtert, was die Vernetzung unter den Bürgern fördert und Informationen schnell verbreitet.
Ökologische Wertschätzung und Innenentwicklung
Ein weiterer Aspekt, der Anhausen zu einer attraktiven Gemeinde macht, ist die nahezu vollständige Vermeidung von Leerständen. In den letzten Jahren wurden rund 20 Häuser im alten Ortskern saniert und revitalisiert, was das Ortsbild erheblich aufwertet. Diese Maßnahmen zeigen, dass Anhausen großen Wert auf Innenentwicklung legt.
Das Engagement der Gemeinde zeigt sich auch in der Schaffung von innerörtlichen Verbindungswegen, die durch „Grüninseln“ und Spielgeräte ergänzt werden. Besonders positiv hervorgehoben wurde die Gestaltung des örtlichen Friedhofs, der durch alten Baumbestand und Bienenweiden besticht. Neben der gemeinschaftlichen Pflege wird auch ein Bauerngarten, der von Anwohnern in Eigenregie angelegt wurde, als weiteres Beispiel für das hohe Maß an bürgerschaftlichem Engagement genannt.
Die Resultate des Wettbewerbs bieten den teilnehmenden Kommunen nicht nur Anerkennung, sondern auch wertvolle Anregungen für zukünftige Planungen. Bei den Evaluierungen wurde auch auf die Bereiche „Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen“, „Bürgerschaftliches Engagement“ und „Grüngestaltung“ eingegangen, was verdeutlicht, wie vielfältig die Kriterien für die Gesamtbewertung sind.
Die Teilnahme am Wettbewerb ermöglicht es, das Engagement der Bürgerinnen und Bürger herauszustellen und die Gemeinden in ihrer Weiterentwicklung zu unterstützen. Ein gemeinsames feierliches Event aller teilnehmenden Dörfer ist für den Herbst geplant; der genaue Termin steht jedoch noch aus.
Für Anhausen ist dieser Sieg nicht nur eine Auszeichnung, sondern auch ein Anreiz, weiterhin aktiv an der Gestaltung einer lebendigen und zukunftsfähigen Gemeinde zu arbeiten. Die Ansprüche der Jury verdeutlichen zudem, wie wichtig es ist, das ehrenamtliche Engagement wertzuschätzen und sichtbar zu machen.
Weitere Details zum Wettbewerb und den einzelnen Gemeinden können auf der Webseite www.rhein-zeitung.de nachgelesen werden.