Die Konzertreihe „Musik in Synagogen“ hat erneut ein beeindruckendes Ereignis in der Synagoge von Floß hervorgebracht. Hier, in der malerischen Pilsener Region, organisierten die Veranstalter zusammen mit der Jüdischen Gemeinde in Weiden ein Benefizkonzert, das die Herzen der Zuhörer im Sturm eroberte. Am Sonntag traten die tschechischen Künstler Zdenka Solcova (Harfe), Eva Garajova (Mezzosopran) und Miroslav Vilimec (Violine) auf und setzten damit eine Tradition fort, die mittlerweile seit Jahren besteht und großen Anklang findet.
Die drei Künstler waren nicht nur wegen ihrer Herkunft, sondern auch aufgrund ihrer außergewöhnlichen musikalischen Fähigkeiten eingeladen worden. Besonders hervorzuheben ist Miroslav Vilimec, Konzertmeister der Tschechischen Philharmonie, der bereits sein siebtes Mal in Floß auftrat. Die Zuhörer konnten sich auf ein musikalisches Erlebnis der Extraklasse freuen, das von Virtuosität und einem tiefen emotionalen Ausdruck geprägt war.
Die Aufführung und das Programm
Das Thema des Abends war „Kontrast“, was sich sowohl in der Auswahl der Stücke als auch in der Präsentation der Künstler widerspiegelte. Die Zuhörer waren begeistert von der optimalen Instrumentalbesetzung und der Ergebnisvielfalt in der Darbietung. Besondere Highlights des Programms waren die Sonate für Violine und Harfe von Gaetano Donizetti sowie eine berührende Interpretation der Melodie aus dem Film „Schindlers Liste“, vorgetragen von der talentierten Eva Garajova. Ihre Darbietung, zusammen mit Solcova an der Harfe, brachte die Zuhörer zum Staunen.
Das Programm umfasste auch Werke von Georg Friedrich Händel, Domenico Scarlatti, Giordani und Antonin Dvorak. Besonders eindrucksvoll war Garajovas Ausdruck in den Stücken, was die Zuschauer mit ihren gefühlvollen und wohlklingenden Tönen berührte. Vilimecs virtuose Darbietung bekannter Kompositionen von Niccolò Paganini ließ die Zuhörer in eine musikalische Welt eintauchen, wie sie sie selten erleben konnten.
Zdenka Solcova beeindruckte außerdem mit einer Soloaufführung einer Sonate des tschechischen Klassikers Jan Ladislav Dusek, die als besonders einnehmend galt. Die hervorragende Akustik der Synagoge trug erheblich zum Genuss bei. Diese historische Stätte, die seit ihrer Renovierung in den 1970er Jahren als Konzertraum bekannt ist, bot den perfekten Rahmen für solch ein außergewöhnliches Konzert. Die Resonanz des Publikums war überwältigend und der Saal füllte sich mit Applaus.
Nach dem fast 70-minütigen Konzert merkte Leonid Shaulov, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Weiden, am Ende an: „Sie waren einzigartig und haben uns sehr viel Freude mit Ihrer Musik und Ihrem Gesang bereitet. Wir können nur von Herzen danken und hoffen, dass Sie zu uns zurückkommen.“ Dies unterstreicht den Erfolg des Abends und die Verbundenheit der Künstler mit dem Publikum, das sowohl zwischen den Programmpunkten als auch bei den Zugaben begeistert applaudierte.
Hintergrund zur Synagoge in Floß
Ein kurzer Blick auf die Geschichte der Synagoge zeigt, dass sie von 1815 bis 1817 erbaut wurde. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Innere 1938 völlig zerstört. In den Jahren nach dem Krieg diente das Gebäude zunächst als Werkstatt, bevor es 1954 vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege als Kunstdenkmal anerkannt wurde. 1963 erwarb die israelitische Kultusgemeinde die Synagoge, die Ende der 1970er Jahre renoviert wurde. 2005 wurden die letzten Renovierungen abgeschlossen, wodurch der historische Charme der Synagoge bewahrt blieb und sie sich nun bestens für kulturelle Veranstaltungen eignet.
Die Verbindung von beeindruckender musikalischer Darbietung und einer tief in der Geschichte verwurzelten Stätte wie der Synagoge von Floß macht solche Veranstaltungen besonders wertvoll. Musik hat die Macht, Menschen zusammenzubringen und Emotionen zu wecken, was an diesem Abend in vollen Zügen spürbar war. Weitere Informationen dazu sind auf www.onetz.de zu finden.