Neustadt erlebte kürzlich eines der Höhepunkte des kulturellen Lebens, als das mittlerweile 38. Meistersingerkonzert im Saalbau stattfand. Dieses Ereignis hat sich über die Jahre zu einer unverzichtbaren Tradition entwickelt, die stets die besten Talente der Opernwelt präsentiert. Der Kurs wurde 1983 von der renommierten Kammersängerin Erika Köth ins Leben gerufen, und jedes Jahr dürfen die Teilnehmer ihr Können in einem Wettbewerb unter Beweis stellen.
Insgesamt 15 talentierte Sängerinnen und Sänger hatten sich für den diesjährigen Kurs angemeldet, auch wenn eine Teilnehmerin aufgrund von Krankheit aussetzen musste. Die verbleibenden 14 Künstler im Alter von 21 bis 41 Jahren standen neun Tage lang unter dem intensiven Training von Frau Professor Claudia Eder, die den Kurs seit 2001 leitet, sowie den beiden Korrepetitoren Seung-Jo Cha und Jinju Oh. Hierbei wurden täglich sieben Stunden mit Stimmbildung und schauspielerischen Fähigkeiten verbracht, um optimale Aufführungen zu gewährleisten.
Diverse Preiskategorien und besondere Auszeichnungen
Ein wesentlicher Bestandteil des Konzerts ist die Vergabe verschiedener Preise. Neben dem beliebten Publikumspreis werden zwei Nachwuchsförderpreise und drei Jurypreise ausgeschrieben. Diese Struktur fördert nicht nur den Wettbewerb, sondern auch die Unterstützung aufstrebender Talente. „Es gab eine lange Warteliste am Anfang des Kurses“, erklärte Hans-Georg Hoffmann, der Vorsitzende des Fördervereins „Neustadter Meistersingerkurse“. Dies zeigt, wie begehrt dieser Kurs ist und wie wichtig er für die Entwicklung junger Künstler geworden ist.
Die musikalische Darbietung während des Konzerts war eine Sammlung bekannter Werke von großen Meisterkomponisten wie Donizetti, Mozart, Puccini und Verdi. Der Moderator Markus Hoffmann führte das Publikum durch ein lebhaftes Programm, das die Zuhörer von Anfang bis Ende fesselte. Während die Jury über die Vergabe der Preise diskutierte, beeindruckten die Teilnehmer das Publikum mit einem krönenden Abschluss aus Arien und Duetten aus Opern und Musicals.
Die Kursteilnehmer hatten nicht nur die Möglichkeit, ihre Stimmen auf außergewöhnliche Weise zu präsentieren, sondern die Aufregung im Raum wurde durch die Beteiligung des Publikums verstärkt, das ebenfalls über die Vergabe des Publikumspreises abstimmen durfte. Am Ende gab es keine Verlierer, wie es der Vereinsvorsitzende Hoffmann treffend formulierte: „Es sind alles Gewinner, denn sie haben unser Herz berührt!“
Preisträger und deren herausragende Leistungen
Besonders überraschend war die Vergabe des ersten Förderpreises an den Bariton Daniel Semsichko aus der Ukraine, der zudem den Publikumspreis in Höhe von 750 Euro für seine beeindruckende Darbietung erhielt. Die südkoreanische Sängerin Seojin Park wurde mit dem zweiten Förderpreis ausgezeichnet, was ihren Talent und die hohe Qualität ihrer Aufführung zeigt.
Unter den Gewinnern der Jurypreise waren die Mezzosopranistin Grace Gayoung Kim, die in einer herausragenden Aufführung die dritte Platzierung erzielte, und die Israelin Shai Terry, die den zweiten Preis für ihre beeindruckende Darbietung der Arie der Carmen erhielt. Den ersten Platz belegte Nayun Lea Kim aus Südkorea mit ihrer berührenden Interpretation der Gilda aus „Rigoletto“. Solche Beteiligungen reflektieren die hohe künstlerische Qualität, die bei diesem Wettbewerb gezeigt wird.
Nach dem Konzert fand ein angenehmer Empfang im Nebenraum des Saalbaus statt, bei dem die Künstler, Sponsoren und Jurymitglieder sich austauschen konnten. Es war eine wunderbare Gelegenheit, um die Erfolge zu feiern und die nächsten Schritte in der Karriere der talented Sänger und Sängerinnen zu besprechen.
Mit einem Zitat der verstorbenen Kammersängerin Erika Köth, „Ich singe nicht mehr – ich lasse singen“, lässt sich die Philosophie hinter diesem Projekt zusammenfassen. Der Focus liegt darauf, die kommende Generation von Künstlern in ihrer Entwicklung zu unterstützen und ihnen eine Plattform zu bieten, auf der sie ihr Talent auf die Bühne bringen können.
– NAG