Neustadt an der Weinstraße

Kontroverse um Dorffest: Strafgebühr sorgt für Uneinigkeit in Felixdorf

Die Einführung einer Strafgebühr von 100 Euro für Vereine, die bei den Vorbereitungen zum Felixdorfer Dorffest am 17. August nicht ihren Verpflichtungen nachkommen, sorgt für Streit unter den örtlichen Vereinen, während Bürgermeister Andreas Hueber sich gegen diese Regelung aussprechen will, um die Teilnahme kleinerer Gruppen zu sichern.

Ärger um Strafgebühr beeinflusst das Dorffest in Felixdorf

Im Schatten des bevorstehenden Dorffestes in Felixdorf am 17. August zeichnet sich ein Konflikt zwischen den örtlichen Vereinen ab. Ein neu gefasster Vorschlag sieht vor, eine Strafgebühr von 100 Euro zu erheben, falls sich Vereine nicht an Vereinbarungen halten, insbesondere hinsichtlich der Bereitstellung von Helfern. Dies hat bereits zu massiven Diskussionen und Unmut innerhalb der Gemeinschaft geführt.

Die Stimmen der Vereine

Die Entscheidung, die Gebühr einzuführen, ist auf breite Zustimmung bei vielen Felixdorfer Vereinen gestoßen. Patrick Kratochwill, der Obmann des Vereins „Jung-Kultur-Felixdorf“, verteidigt den Vorschlag ganz klar: „Das ist gerechtfertigt. Die Gemeinde ermöglicht uns, unsere Vereinskassen durch das Fest aufzubessern. Da sollte es nicht zu viel verlangt sein, dass alle Vereine mithelfen und zusammenarbeiten.“

Gegner der Regelung

Andererseits gibt es auch deutliche Kritiker dieser Regelung. Helmut Richter, der Obmann des „Siedlervereins Felixdorf“, äußert seine Bedenken: „Diese Gebühr schadet vor allem den kleineren Vereinen. Es ist möglich, dass viele davon absehen, am Dorffest teilzunehmen.“ Richter hinterfragt die politische Auszeichnung der Marktgemeinde als „vereinsfreundlichste Gemeinde NÖ“, die so im Jahr zuvor verliehen wurde, und sieht einen Widerspruch zwischen dieser Ehre und der jetzigen Entscheidung.

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Folgen für das Dorffest

Ein ganz konkretes Ergebnis dieser hitzigen Diskussion hat bereits Konsequenzen: Die „Pfadfindergruppe Felixdorf“ wird in diesem Jahr nicht am Dorffest teilnehmen, was ein Verlust für die Veranstaltung darstellen könnte. Obfrau Ursula Fink erklärt die Lage so: „Wir haben diesmal keine Leute und die neue Regelung ist für uns als kleiner Verein sehr schwierig.“ Dadurch wird beim Fest eine beliebte Attraktion, das Angebot von Palatschinken, fehlen.

Appell des Bürgermeisters

SPÖ-Bürgermeister Andreas Hueber zeigt Verständnis für die Sorgen beider Seiten und kündigt an, sich gegen die Einführung der Gebühr auszusprechen. In der nächsten Vorbesprechung mit den Vereinen hofft er, eine Einigung zu erzielen: „Ich werde an die Vereine appellieren, dass das Dorffest ohne diese Maßnahmen veranstaltet werden kann.“

Ein wichtiger Moment für die Gemeinde

Die Diskussion um die Strafgebühr wirft ein Licht auf die Gemeinschaftsstruktur in Felixdorf. Es ist nicht nur eine Frage der Vereinsfinanzierung, sondern auch der Zusammenarbeit und Solidarität unter den Vereinen. Das Dorffest bietet eine Bühne für Vereine, sich zu präsentieren und zu handeln. Das, was als Tradition gedacht ist, droht nun jedoch durch interne Spannungen beeinträchtigt zu werden. Die Schaffung eines konsensorientierten Ansatzes könnte entscheidend für den Fortbestand solcher Veranstaltungen sein.

– NAG

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