In Bad Neustadt, speziell in der Gartenstadt an der Rhönstraße, gibt es zurzeit ein äußerst ungewöhnliches Bild zu beobachten. Ein Einfamilienhaus, das seit Monaten ohne Fassade dasteht, sorgt nicht nur für besorgte Blicke der Anwohner, sondern auch für zahlreiche Spekulationen über die Gründe hinter diesem skurrilen Anblick. Doch wie kam es zu dieser Situation?
Ziegel liegen verstreut, während grüne und weiße Abdeckungen der verbliebenen Wände einen schockierenden Anblick bieten. Die Verwirrung über das Schicksal des Hauses hat in den letzten Monaten zugenommen, während Nachbarn immer wieder versuchten, hinter das Rätsel zu gelangen. Einiges deutet darauf hin, dass die Abrissarbeiten begonnen haben, jedoch keine Fortschritte zu sehen sind. Diese Misere zieht nicht nur die Aufmerksamkeit auf sich, sie hat auch Fragen aufgeworfen: Warum geschieht hier nichts, und was liegt wirklich hinter dieser Situation?
Verzögerungen und ihre Ursachen
Die Wahrheit ist, dass die Bauarbeiten im zweiten Halbjahr 2023 zwar starteten, jedoch schon bald ins Stocken gerieten. Ein Gerücht besagt, dass Nachbarn Beschwerden erhoben und die Polizei eingeschaltet wurde, um die Arbeiten zu stoppen. Bei einer Nachfrage beim Landratsamt Rhön-Grabfeld stellte sich jedoch heraus, dass diese Behauptung nicht der Fall ist. Christian Hüther, Pressesprecher des Landkreises, klärte auf, dass die Abrissarbeiten nie offiziell gestoppt wurden.
Die Baustelle wurde mehrfach überprüft, und laut Hüther gehe von ihr keine Gefahr aus. Warum ist das Haus also immer noch unvollständig? Laut dem Bezirksamt sollte eine Fachfirma den Abriss durchführen, doch die ursprünglich beauftragte Firma hat ihre Arbeiten schlichtweg eingestellt – über die Gründe dafür wird unter Experten und Anwohnern spekuliert. Es wird vermutet, dass finanzielle Probleme der Firma eine Rolle spielen könnten.
Gunnar Gröschel, Miteigentümer von NGN IT Solutions, äußerte seinen Unmut über die monatelangen Verzögerungen. Die Firma hatte das Grundstück Anfang 2023 erworben, mit der Absicht, das Gebäude umfassend zu renovieren und eventuell Räumlichkeiten für Mitarbeiter zu schaffen. Doch nach Expertenberatung war die Sanierung nicht durchführbar, da das Gebäude über ein Jahrzehnt leer gestanden hatte und sich die Fäulnis bis zur Bodenplatte ausgebreitet hatte.
Der Plan für die Zukunft
Die Eigentümer erkannten schnell, dass die beste Lösung der Abriss und der anschließende Neubau sein würden. Daher wurde ein nicht ortsansässiges Fachunternehmen mit dem Abriss beauftragt, das ein sehr günstiges Angebot unterbreitet hatte. Nachdem die Arbeiten im August 2023 begannen, blieben sie zum Ende des Jahres jedoch wieder stehen.
Nach der Unterbrechung der Arbeiten und einem langen Rechtsstreit sucht Gröschel nun nach einer neuen Abrissfirma. Die Hoffnung auf Fortschritt ist groß, und er hat bereits einen neuen Vertrag im Blick. „Wir stehen kurz vor der Auftragsvergabe“, so Gröschel zuversichtlich. Sein Plan? „Im besten Fall können wir am Montag mit dem Abriss fortfahren.“ Damit könnte sich endlich eine Lösung für dieses ärgerliche und langwierige Problem abzeichnen.
Das vorläufige Ende der Ungewissheit über das Schicksal des Hauses an der Rhönstraße könnte nicht nur den ästhetischen Zustand der Nachbarschaft verbessern, sondern auch ein neues Kapitel für das Grundstück eröffnen. Die Anwohner warten gespannt auf die Entwicklungen, während sich die Eigentümer auf die nächsten Schritte vorbereiten, um die Baustelle endlich wieder zu beleben.
– NAG