In der charmanten Stadt Mayen, in der vorderpfälzischen Region Deutschlands, erfreuen sich Einheimische und Touristen gleichermaßen an einer besonderen Form der Stadtführung. Werner Blasweiler, ein erfahrener Stadtführer, hat vor genau zehn Jahren eine Reihe unkonventioneller Führungen ins Leben gerufen, die das Moselfränkische, lokal auch „Platt“ genannt, in den Mittelpunkt stellen. Die Rundgänge, die Gruppen von 30 bis 40 Personen anziehen, erlauben den Teilnehmern, die Eigenheiten und den unnachahmlichen Humor der Mayener auf eine ganz besondere Art zu erleben.
„Die Moddersprooch“, so das heimische Wort für die Mundart, hat ihren eigenen Charakter und kann Dinge viel prägnanter ausdrücken, als es die Hochsprache je könnte. Bei einer kürzlichen Führung für eine fröhliche Gruppe aus Büchel und Alflen sprach Blasweiler unverblümt über die Stereotypen, die Umgänge und die witzigen Eigenheiten der Mayener. Ein Highlight dabei war der humorvolle Umgang mit dem gerne beleidigen Ausdruck „Duudschläja“, was so viel wie „Totschläger“ bedeutet. Blasweiler hinterfragt mit Schalk im Nacken, ob diese Bezeichnung wirklich für eine besonders gewalttätige Veranlagung der Mayener steht.
Ein Einblick in die Mundart
Blasweiler lädt seine Zuhörer ein, Geschichten zu hören, die sowohl wahr sind als auch einen Schuss Übertreibung enthalten. Er selbst gibt zu, dass es für ihn eine Art Liebeserklärung an die Stadt ist, wenn er am Nationalheiligtum der Mayener beginnt. Das Aufeinandertreffen von Geschichte und heiterem Geschichtenerzählen schafft eine besondere Atmosphäre während der Führungen, die zu den markantesten Erlebnissen in Mayen zählen.
Die Hingabe, mit der Werner Blasweiler seine Stadtführungen gestaltet, ist nicht zu übersehen. Mit einem schelmischen Blick sorgt er dafür, dass kein Teilnehmer die Abenteuerlust verliert. Seine Erzählweise wechselt zwischen Fakten und Anekdoten, was das Publikum oft zum Lachen bringt. „Es ist nicht nur eine Führung, es ist eine Freude, die meine Heimatstadt zum Leben erweckt,“ erklärt ein zufriedenes Gruppenmitglied.
Rund 30 bis 40 Gruppen pro Jahr entscheiden sich, Mayen auf diese spezielle Weise zu erkunden. Dies zeugt von dem großen Interesse an der kulturellen Vielfalt und den lokalen Eigenheiten der Region. Blasweiler ist überzeugt, dass der Schlüssel zu einer gelungenen Stadtführung darin liegt, den Besuchern nicht nur Informationen zu liefern, sondern ihnen auch die Möglichkeit zu geben, die Stadt mit allen Sinnen zu erleben.
In einer Zeit, in der sprachliche Vielfalt immer mehr geschätzt wird, bleibt die Art von Blasweilers Führungen ein Leuchtturm lokaler Kultur. Die Kombination aus Ausdruck und Charme macht die „Moddersprooch“ für viele zu einem Erlebnis, das sie so schnell nicht vergessen werden.
Wer mehr über diese einzigartige Vorgehensweise in der Stadtführung erfahren möchte, findet weiterführende Informationen in einem aktuellen Bericht, laut www.rhein-zeitung.de.