In der peruanischen Hauptstadt Lima wurde kürzlich bei der Konferenz der Internationalen Walfangkommission (IWC) ein bedeutendes Walschutzprojekt abgelehnt. Der Vorschlag zur Einrichtung eines Walschutzgebiets im Südatlantik, eingereicht von Argentinien, Brasilien und Uruguay, scheiterte denkbar knapp: Nur eine Stimme fehlte für die notwendige Zweidrittelmehrheit. Dies stellt einen Rückschlag für die Bemühungen dar, die bedrohten Walarten in dieser Region besser zu schützen.
Nicolas Entrup von der Umweltschutzorganisation Ocean Care äußerte sich enttäuscht: „Was für eine verpasste Chance.“ Er erklärte, dass eine einzige Stimme den entscheidenden Unterschied für viele Walarten im Südatlantik hätte ausmachen können. Der Fortschritt in dieser Angelegenheit ist seit über 20 Jahren eine Herausforderung für die südamerikanischen IWC-Mitgliedsstaaten, die sich für ein Schutzgebiet einsetzen.
Konflikt zwischen Walfang und Schutz
Der Konflikt zwischen Befürwortern und Gegnern des Walfangs wurde während dieser Fachkonferenz deutlich. Während die Walfang-Lobby versucht hat, das seit 1986 bestehende Moratorium zu lockern, setzten die Tierschützer klare Zeichen gegen die Jagd auf Wale. Aufgrund mangelnder Unterstützung zogen die Walfang-Befürworter ihre Vorschläge zurück, und die von der Europäischen Union eingebrachte Resolution, die das Walfangverbot bekräftigte, wurde angenommen. Dies ist eine bemerkenswerte Entwicklung, da derzeit nur Japan, Norwegen und Island noch kommerziellen Walfang betreiben.
„Es ist die erste Resolution seit mehr als 20 Jahren, die den kommerziellen Walfang verurteilt und die Länder an ihre internationalen Verpflichtungen erinnert“, bemerkte Sandra Altherr von der Naturschutzorganisation Pro Wildlife. Auch Greenpeace begrüßte den Erfolg der EU-Resolution. Die Expertin Franziska Saalmann betonte, wie wichtig es sei, das Moratorium für den kommerziellen Walfang aufrechtzuerhalten, und wies darauf hin, dass Wale eine zentrale Rolle im marinen Ökosystem spielen.
Die Debatte um den Walschutz zeigt deutlich, wie komplex und herausfordernd es ist, einen Ausgleich zwischen den Interessen von wirtschaftlicher Nutzung und dem Schutz der Meeresbewohner zu finden. Angesichts der Bedrohungen durch den Klimawandel, Beifang und andere menschliche Aktivitäten bleibt es entscheidend, dass sowohl die internationale Gemeinschaft als auch lokale Regierungen Maßnahmen ergreifen, um den Lebensraum der Wale zu bewahren.
Für weitere Informationen über die aktuelle Situation und die Entwicklungen rund um den Walschutz im Südatlantik, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.rhein-zeitung.de.