Bad Ems steht vor einem dramatischen Wandel! Ab morgen, dem 2. November, werden alle DRK-Altkleidercontainer aus dem Stadtgebiet und den umliegenden Gemeinden entfernt. Diese schockierende Entscheidung wurde vom Schatzmeister des DRK-Ortsvereins Bad Ems, Alfred Heß, verkündet und ist das Ergebnis einer katastrophalen Marktentwicklung im Bereich der Altkleiderverwertung. „Das ist eine Entscheidung, die ich sehr ungern mit dem Gesamtvorstand getroffen habe“, so Heß.
Die Gründe für diese drastische Maßnahme sind alarmierend: Der Verwerter der gesammelten Altkleider hat Insolvenz angemeldet! Das bedeutet, dass die Leerung, der Abtransport sowie die Verwertung und Sortierung der Altkleider nicht mehr gewährleistet sind. Der gesamte Absatzmarkt für Altkleider steht vor dem Zusammenbruch. Seit Anfang des Jahres hat Heß eng mit dem Unternehmen und den Verantwortlichen des DRK auf Landesebene zusammengearbeitet, um die besorgniserregende Marktentwicklung zu beobachten. Im September wurde die Situation schließlich unerträglich, als der Mengenüberschuss auf dem Markt immer größer wurde. Die Überschwemmung durch Neuware aus China und der Verlust weiterer Absatzmärkte aufgrund des Ukrainekonflikts haben die Lage der Branche weiter verschärft.
Unhaltbare Bedingungen für Altkleiderentsorgung
Die Lager des bisherigen Vertragsunternehmens sind überfüllt, und ein kostendeckender Verkauf in die bisherigen Absatzmärkte ist nicht mehr möglich. Das Amtsgericht hat sogar eine vorläufige Eigenverwaltung angeordnet. Alle Versuche des DRK-Ortsvereins, alternative Abnehmer zu finden, sind kläglich gescheitert. Deshalb bleibt dem DRK Bad Ems nichts anderes übrig, als die Altkleidercontainer zu entfernen, um zu verhindern, dass diese überquellen und das Stadtbild verunstalten. Die Bürger der Verbandsgemeinde stehen nun vor der Herausforderung, ihre Altkleider anders zu entsorgen. Der Ortsverein bedauert diese Entwicklung und verweist auf andere karitative Unternehmen und private Initiativen, die Container bereitstellen.