Mainz

Zukunft der Wohnbau-Projekte in Mainz: Finanzielle Lage gefährdet!

Wohnbau-Projekte in Mainz stehen vor dem Aus: Unsichere Finanzierungen über 40 Millionen Euro und steigende Baukosten drohen die geplanten 500 Wohnungen am Lerchenberg sowie weitere Projekte ins Stocken zu bringen, während OB Haase nach Lösungen sucht und die Mieterhöhungen auf bis zu 21 Euro pro Quadratmeter befürchtet werden!

In Mainz stehen die Pläne der Wohnbau auf der Kippe, da sich die Finanzierung schwieriger gestaltet als gehofft. Seit einiger Zeit ist der städtische Haushalt in einer angespannten Diskussion, und die ursprünglich vorgesehenen, zinsgünstigen Kredite für verschiedene Bauprojekte scheinen in der aktuellen Lage kaum realisierbar. Die Bauwirtschaft hat mit ansteigenden Zinsen und einer nachlassenden wirtschaftlichen Situation zu kämpfen. Auch die vielversprechenden Projekte am Medienberg und ZDF liegen aktuell auf Eis. Darüber hinaus sind die Baustarts für etwa 270 Wohnungen an den Standorten „An der Plantage“ und „Finther Landstraße“ aufgrund ungewisser Finanzierungsmöglichkeiten gefährdet. Oberbürgermeister Haase zeigt sich jedoch unterstützend.

Bereits im Februar 2023 äußerte sich Thomas Will, ehemaliger Geschäftsführer der Wohnbau, besorgt in der Allgemeine Zeitung über die Situation: „Ohne die Unterstützung der Stadt hätten wir die Neubauprojekte zurückstellen müssen.“ Dieses Zitat zeigt die Dringlichkeit der Angelegenheit, da die prekäre Haushaltslage der Stadt weiterhin Fragen zu den zugesagten finanziellen Hilfen aufwirft. Ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von 40 Millionen Euro scheint momentan unsicher. Fehlen diese finanziellen Mittel, müsste die Wohnbau auf dem freien Markt Kredite aufnehmen, was eine drastische Erhöhung der Mietpreise zur Folge hätte – hochgerechnet auf etwa 21 Euro pro Quadratmeter kalt. Genau diese Sachlage bringt vielen neuen Mieterhaushalten erhebliche Sorgen.

Finanzierung und Unsicherheiten

Trotz der vorangegangenen Zusagen zeichnet sich Unklarheit ab: Eine jüngste Stellungnahme der Stadt erwähnt das Darlehen nicht in den Haushaltsplänen. Besucher der Stadtverwaltungen weisen auf die ausbleibenden Informationen von den zuständigen Stellen hin. Roman Becker, der derzeitige Geschäftsführer der Wohnbau, betont, dass das Darlehen noch nicht abgerufen wurde, weil bei Projekten wie der Großen Langgasse sowie in Bretzenheim und Ebersheim Verzögerungen aufgetreten sind. Einige Bauvorhaben, die insgesamt 233 Wohnungen und sieben gewerbliche Einheiten umfassen, stehen zwar kurz vor dem Start, jedoch wurden die Abruftermine für das Darlehen auf 2025 und 2026 verschoben. Informelle Rückmeldungen aus der Stadt hatten zudem deutlich gemacht, dass eine solche Verschiebung möglicherweise nicht umsetzbar sei.

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Auf Grundlage dieser Unsicherheiten entwickelt die Wohnbau nun eine neue Finanzierungsstrategie, da das Projekt am Medienberg nicht länger aufgeschoben werden kann. Der Druck, schnellen Handlungsbedarf zu demonstrieren, ist unverkennbar.

Transparenz von Seiten der Stadt gefordert

Oberbürgermeister Haase bemüht sich, Klarheit in die Situation zu bringen, doch die Informationen über den Stand der Dinge bleiben mager. „Die Wohnbau hat den Abruf des Darlehens aufgrund eines neuen Zeitplans verschoben. Gemeinsam haben wir Maßnahmen erarbeitet, um die Eigenkapitalausstattung der Wohnbau zu verbessern, wie etwa eine Reduktion der Ausschüttungen für die kommenden Haushaltsjahre“, so Haase. Diese Vorschläge sollen dem Gremium vorgelegt werden. Das übergeordnete Ziel besteht darin, die Wohnbau in eine stabile finanzielle Lage zu bringen, um langfristig mehr bezahlbaren Wohnraum in Mainz zu schaffen und eine soziale Mietpreispolitik auf den Weg zu bringen. In der gesamten Kommunalpolitik lasten jedoch die Haushalte derzeit stark.

Trotz dieser Bestrebungen bleibt unklar, wann und ob die benötigten Mittel tatsächlich für die Wohnbau-Projekte fließen werden. Gegenwärtig hat die Wohnbau liquide Mittel in Höhe von etwa 20 Millionen Euro zur Verfügung und konnte im Jahr 2023 einen Jahresüberschuss von nahezu 13 Millionen Euro erwirtschaften – dies bleibt jedoch deutlich hinter dem Ergebnis des Vorjahres zurück. Der Rückgang der Gewinnzahlen ist auf geringere Erlöse aus Teilverkäufen der Zimolit-Bestände sowie auf steigende Personal- und Abschreibungskosten zurückzuführen.

Darüber hinaus sieht sich die Bauwirtschaft weiteren Herausforderungen gegenüber, darunter herausfordernde Rahmenbedingungen wie der Fachkräftemangel und Materialengpässe. Dennoch bleibt die Nachfrage nach Wohnraum in Mainz ungebrochen. Die mehrjährige Unternehmensplanung der Wohnbau deutet jedoch auf weiter sinkende Jahresüberschüsse hin. Ob und wie die anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen bewältigt werden können, bleibt ein zentrales Thema in den kommenden Monaten.

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