Im Fußball kann der Erfolg sehr flüchtig sein, das haben die Hamburger vom FC St. Pauli am eigenen Leib erfahren müssen. Nach einer 0:3-Niederlage gegen den 1. FSV Mainz 05 warten die Kiezkicker weiter auf ihren ersten Sieg in der Fußball-Bundesliga. Besonders schmerzlich war die Begegnung für Torhüter Nikola Vasilj und Abwehrchef Eric Smith, die sich beide gravierende Fehler leisteten. Wo die beiden zuvor noch glänzten, zeigte die Mannschaft in diesem Spiel Schwächen, die von den Mainzern gnadenlos ausgenutzt wurden.
Bereits in der Anfangsphase der Partie machte Vasilj einen entscheidenden Fehler. Ein ball, der weit in den Strafraum geschlagen wurde, konnte der Keeper nicht korrekt einschätzen, was dazu führte, dass Jonathan Burkardt per Kopf den Ball zum 0:1 im Netz unterbrachte. Ein schneller Rückstand für St. Pauli, der die Hamburger unnötig unter Druck setzte.
Kopfloses Vorgehen nach dem Rückstand
Die Reaktion auf den Rückstand ließ nicht lange auf sich warten, doch sie war eher kopflos als durchdacht. Nur elf Minuten später musste St. Pauli das nächste Tor hinnehmen, und erneut war ein Fehler entscheidend. Eric Smith spielte einen riskanten Pass aus dem Zentrum, den Nadiem Amiri clever auf Armindo Sieb zuspielte. Dieser ließ sich nicht bitten und erzielte das 0:2.
Es wurde den Hamburgern schmerzlich vor Augen geführt, dass gerade in der Bundesliga selbst kleine Fehler zu einem hohen Preis führen können. Die Art und Weise, wie Sieb sein Tor erzielte, hätte den Kiezkickern als Lehrbuchbeispiel dienen können. Statt mit aller Macht zu schießen, platzierte der Mainzer Angreifer den Ball überlegt ins Netz. Ein Ansatz, den St. Pauli in diesem Spiel schmerzlich vermisste.
Früh im Spiel hätte Hermann Gerland, der als Nachwuchstrainer beim FC Bayern viele Talente schulte, den Spielern nahegelegt, „Genauigkeit vor Härte“ zu wählen. Wie schon bei Toni Kroos, der das Fußball ABC von Gerland lernte, wäre es auch für die Hamburger strategisch sinnvoll gewesen, ruhig und präzise auf das Tor zu schießen, statt mit Wucht und Übermut zu agieren.
Fehlpass und das vorzeitige Ende der Hoffnungen
Trotz der anhaltenden Bemühungen, sich ins Spiel zurückzukämpfen, war die Partie für die Hamburger spätestens ab der 62. Minute entschieden. Ein frustrierender Fehlpass von Oladapo Afolayan führte zu einem weiteren Gegentor: Burkardt nutzte den konterzurechtführenden Ball und stellte den Endstand von 0:3 her. Diese Niederlage brachte das Team dazu, sich eine rasche Rückkehr in die Kabine zu wünschen, und der frustrierte Aufsteiger blieb ohne Sieg.
Die Hamburger konnten in dieser Begegnung nicht die Ruhe und Genauigkeit aufbringen, die nötig ist, um in der Bundesliga zu bestehen. Diese Niederlage wird langfristig Folgen für die Moral und den Spielfluss des Teams haben. Während der Druck auf die Spieler steigt, bleibt die Frage, wie St. Pauli in der nächsten Begegnung zurückkommen kann.
Detailliertere Berichte über das Spiel und die derzeitige Situation des FC St. Pauli sind in einem Artikel auf www.shz.de zu finden.
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