Im Topspiel der Fußball-Bundesliga begegnete der FC St. Pauli am Wochenende dem 1. FSV Mainz 04, und während das Spiel klare Verhältnisse auf dem Platz zeigte, nahm Trainer Alexander Blessin kein Blatt vor den Mund, als es um die Spielweise der Gäste ging. „Manchmal sind wir zu brav“, erklärte Blessin, der nicht nur eine bessere Taktik zum Stoppen der Mainzer Gegenangriffe forderte, sondern auch eine ungeschriebene Regel im Fußball, die seine Spieler schützt. Dabei spielte insbesondere Dominik Kohr eine zentrale Rolle, dessen körperliche Spielweise anscheinend nicht nur im Rahmen des Erlaubten blieb, sondern darüber hinausging.
Besonders schwer traf es Stürmer Elias Saad, der in der 88. Minute nach einem überharten Foul von Kohr vom Platz musste. Saad, der erst vor Kurzem als Matchwinner beim 3:0-Sieg in Freiburg glänzte, zieht sich nun eine Innenbandverletzung im Sprunggelenk zu und muss damit seine Teilnahme an den bevorstehenden Länderspielen für Tunesien absagen. Blessin äußerte sich besorgt über die Verletzungsgefahr seiner Spieler und merkte an, dass eine frühzeitige Verwarnung im Spielverlauf möglicherweise das verletzungsbedingte Ausscheiden Saads hätte verhindern können.
Kohrs Spielweise und Blessins Bedenken
Dominik Kohr hat sich in den letzten Wochen den Ruf eines „Rüpels“ erarbeitet. Seine fünfte Gelbe Karte in nur sechs Spielen sorgte nicht nur für Befürchtungen auf Seiten des FC St. Pauli, sondern ließ auch Teamchef Bo Henriksen von Mainz 05 während der Pressekonferenz nicht unbeeindruckt. „Fünf Gelbe Karten in sechs Spielen, das ist wahnsinnig“, kommentierte Henriksen, lobte zugleich aber die Leistung seines Verteidigers. „Er hat ein gutes Spiel gemacht. Es war eine gute Leistung und er war cleverer als letzte Woche.“ Diese ehrliche Einschätzung steht im Kontrast zu Blessins Forderung nach besseren Schutzmaßnahmen für Spieler, die im Alleingang dem intensiven und manchmal unfairen Spielverhalten ausgesetzt sind.
Die Schiedsrichter, besonders Christian Dingert, der das aktuelle Spiel leitete, scheinen die wachsende körperliche Härte auf dem Spielfeld nicht immer ausreichend zu ahnden. Blessin wünscht sich von den Offiziellen ein besseres Gespür für diese brenzligen Situationen. „Es geht auch darum, die Spieler zu schützen. Das Gefühl hatte ich nicht“, erklärte er nach dem Spiel enttäuscht. Eine frühere Verwarnung Kohrs hätte vielleicht die Dynamik des Spiels verändert und Saad vor der Verletzung bewahrt.
Personelle Herausforderungen für St. Pauli
Die Probleme für den FC St. Pauli hören nicht bei Elias Saad auf. Trainer Blessin berichtete, dass auch Connor Metcalfe, ein anderer Schlüsselspieler der Mannschaft, eine Muskelverletzung im Abschlusstraining erlitten hat. „Zuletzt war es der linke Adduktor, jetzt ist es der rechte. Es ist eine Einblutung zu erkennen“, so Blessin. Diese Ausfälle stellen eine erhebliche Herausforderung für die Mannschaft in der kommenden Saison dar, die bereits durch die vorherigen Leistungen von Saad nicht nur auf dem Platz, sondern auch in den Planungen für anstehende Spiele sehr geschätzt wird.
Die Verletzung von Saad und die damit verbundenen Konsequenzen werden in den kommenden Tagen genauer unter die Lupe genommen, während der Verlust von Metcalfe die Trainerbank zusätzlich in Bedrängnis bringt. Blessin wird in den nächsten Spielen gezwungen sein, kreative Lösungen zu finden, um die Fragmentierung in der Offensive und Defensive seines Teams zu kompensieren.
Für eine detaillierte Betrachtung des Falls und weitere Updates über die Situation der verletzten Spieler empfehle ich, den Bericht auf www.shz.de zu lesen.