Nach einem Start mit zwei Unentschieden in der neuen Bundesligasaison zieht der FSV Mainz 05 eine bemerkenswerte Bilanz aus dem jüngsten Transferfenster. Die Rheinhessen konnten ein finanzielles Plus von 27,5 Millionen Euro verzeichnen, was in der Fußballwelt ein beachtlicher Erfolg ist. Neu-Sportdirektor Niko Bungert, der die Geschäfte seit Ende Juli leitet, reflektierte während der Länderspielpause über die vergangenen Monate und die vorgenommenen Transfers.
Besonders herausragend war der Verkauf von Brajan Gruda, der für stolze 31,5 Millionen Euro zu Brighton wechselte. Bungert betonte die Notwendigkeit, eine Summe zu erzielen, die es dem Verein ermöglicht, langfristige Projekte anzugehen, darunter den Bau einer neuen Geschäftsstelle. „Wir wollen und müssen Transferüberschuss erzielen, auch um infrastrukturelle Themen zu bearbeiten“, sagte Bungert. Dabei fügte er hinzu, dass ein Teil der Einnahmen verwendet wurde, um neue Spieler zu verpflichten, unter anderem Hyun-seok Hong, Kaishu Sano, Moritz Jenz und Armindo Sieb. Die Ausgaben für diese Verstärkungen belaufen sich auf insgesamt etwa neun Millionen Euro.
Nachhaltige Spielerentwicklung
Ein weiterer kritischer Moment war der Abgang von Innenverteidiger Sepp van den Berg, der nach seiner Leihe beim FC Liverpool für 23,5 Millionen Euro zu Brentford wechselte. Bungert äußerte sich dazu, dass es Zeit brauche, um so wertvolle Spieler zu ersetzen. „Wir werden nicht Brajan oder Sepp, die für jeweils 30 Millionen Euro gewechselt sind, eins zu eins ersetzen können“, erklärte der Sportdirektor. Dennoch zeigt er sich optimistisch hinsichtlich des Potenzials der neuen Spieler und der bestehenden etablierten Mannschaft. „Wir holen entwicklungsfähige Spieler mit großem Potenzial“, so Bungert weiter.
Die Marktwerte der beiden namhaften Abgänge veranschaulichen die Wertentwicklung: Gruda hatte im September 2023 noch einen Marktwert von 500.000 Euro, während van den Berg bei fünf Millionen Euro lag. Beide Werte stiegen im Verlauf der Saison signifikant an, was die Talente und die Geschäftstüchtigkeit des Vereins bestätigt. Die 13 Spieler, die während der letzten Transferperiode Mainz 05 verließen, hatten einen Gesamtmarktwert von 69,3 Millionen Euro, während die Neuverpflichtungen nur auf 33,1 Millionen Euro kamen. Dies führt zu einem auffälligen Verhältnis: Der Kaderwert des FSV fiel von 124 Millionen Euro im Juni auf derzeit 90 Millionen Euro – eine Reduktion, die im bundesliga-internen Vergleich bemerkenswert ist, da elf der 18 Clubs im Unterhaus einen niedrigeren Kaderwert aufweisen.
Internationale Ausrichtung und Spielerakquise
Das Thema der Spielerakquise ist für die Mainzer von zentraler Bedeutung. Bungert stellte fest, dass die Clubpolitik darauf abzielt, talentierte Spieler aus der eigenen Jugend und der zweiten Liga sowie aus finanziell realisierbaren Bereichen der Bundesliga zu verpflichten. „Wir haben mit Spielern wie Anton Stach oder Jae-Sung Lee in der Vergangenheit beste Erfahrungen gemacht“, erklärte Bungert. Darüber hinaus bleibt der asiatische Markt für den Verein interessant. Bungert betonte die erfolgreiche Integration von Spielern aus Nachbarländern und darüber hinaus.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Mainz 05 trotz eines signifikanten Rückgangs des Kaderwerts und namhafter Abgänge eine klare Strategie verfolgt, um kontinuierlich wirtschaftlich gesund zu bleiben und gleichzeitig talentierte Spieler zu akquirieren. Der Verein zeigt sich bereit, durch kluge Transfers und eine nachhaltige Entwicklung den Herausforderungen im Fußball erfolgreich zu begegnen.
– NAG