Im Dunkel der Nacht, während viele schon im Bett lagen, ereignete sich eine bemerkenswerte Rettungsaktion auf der Autobahn A60. Dominik Kohr, bekannt als Mittelfeldspieler des FSV Mainz 05, fand sich in einer Situation wieder, die nicht nur seinen Charakter als Sportler, sondern auch seinen Menschlichkeit unter Beweis stellte.
Am Mittwochabend, nach einem Benefizspiel für einen guten Zweck, war Kohr auf dem Heimweg, als er eine unheimliche Entdeckung machte. Bei einer Fahrt über die Autobahn bemerkte er eine Gestalt im Straßengraben. Ein mulmiges Gefühl überkam ihn, sodass er nicht nur hinfuhr und es ignorierte. „Das kam mir komisch vor, deshalb bin ich noch mal an der Stelle vorbeigefahren“, erzählte er später dem SWR. Es war ein ergreifender Moment, denn als er erneut vorbei schaute, sah er die ältere Frau bereits regungslos liegen.
Lebensrettende Entscheidung an der Autobahn
Die Situation war alarmierend. Trotz der ungünstigen Umstände, keine Haltemöglichkeit in der Nähe, beschloss Kohr, weiterzufahren, bis er eine geeignete Stelle fand, um die Polizei zu alarmieren. Zusammen mit den eintreffenden Beamten begab sich der Spieler sofort zu der Frau, die bereits als vermisst gemeldet worden war. Als sie erreicht wurde, war sie stark unterkühlt und es bestand kein Zweifel daran, dass Kohrs schnelles Handeln entscheidend sein könnte.
Die Polizei war sich einig: Ohne das Eingreifen des Fußballspielers wäre die Situation möglicherweise dramatisch ausgegangen. „Wir wussten nicht, ob sie die Nacht überlebt hätte“, so die Beamten. Diese Feststellung unterstreicht die Wichtigkeit und die Dringlichkeit seiner Hilfe und zeigt, wie unvorhersehbar das Leben sein kann.
Am nächsten Tag erkundigte sich Kohr bei der Polizei, um zu erfahren, wie es der Frau ging. Als er hörte, dass es ihr mittlerweile gut ging, verspürte er ein unbeschreibliches Gefühl: „Da kriegt man schon Gänsehaut, wenn man hört, dass es der Frau jetzt gut geht“, bemerkte er. Damit zeigte Kohr eine emotionale Seite, die oft hinter der rauen Fassade eines Profisportlers verborgen bleibt.
Ein Mensch hinter dem Fußballprofi
Der 30-Jährige ist bekannt als ein harter Spieler, der in seiner Karriere zahlreiche Gelbe Karten gesammelt hat — insgesamt 93. Diese Spielerpersönlichkeit, verbunden mit seiner aktuellen Sperre für das nächste Spiel gegen RB Leipzig, ließ den Fokus auf seinem sportlichen Werdegang dennoch nicht dominieren. Durch diese Rettungsaktion offenbarte er jedoch eine andere, empathische Seite des Fußballprofis.
Kohr, der zuvor bei Eintracht Frankfurt spielte und oft als „Hard-Kohr“ tituliert wird, zeigte durch sein schnelles Handeln, dass hinter der starken Präsenz auf dem Platz ein warmherziges Herz schlägt. Diese humanitäre Geste wird ihm nicht nur im Gedächtnis der betroffenen Frau bleiben, sondern hebt ihn auch in der öffentlichen Wahrnehmung über das hinaus, was auf dem Spielfeld oft als seine Rolle porträtiert wird.
Seine spontane Entscheidung, der Frau zu helfen, reflektiert die oft vergessene Menschlichkeit im Profisport und lädt zu einer Neubewertung ein. Vielleicht kann man sagen, dass der True-Sportsgeist, der jenseits des Spiels existiert, damit das Herz eines echten Champions zeigt — auch abseits des Rasens. Diese Rettungsaktion ist ein eindrucksvolles Beispiel für das, was passieren kann, wenn die Aufmerksamkeit und der Mut einer Person auf den entscheidenden Moment treffen.
Wie diese unglaubliche Geschichte zeigt, gibt es im Leben manchmal mehr als nur die Spiele, die wir spielen. Kohr hat durch seine Tat bewiesen, dass jeder Einzelne, unabhängig vom Beruf, in der Lage ist, das Leben einer anderen Person zu beeinflussen und möglicherweise zu retten. Weitere Informationen über die Geschehnisse sind bei www.tz.de zu finden.
