Das Heilig-Geist-Hospital in Bingen am Rhein hat nach dem Abschluss seines Insolvenzverfahrens eine neue Chance erhalten. Das Amtsgericht hat am 1. September das Insolvenzverfahren offiziell eingestellt, was bedeutet, dass die Stadt Bingen und der Landkreis Mainz-Bingen nun die Trägerschaft für die Klinik übernommen haben. Dieser Schritt markiert einen Wendepunkt für die Gesundheitsversorgung in der Region, denn das Krankenhaus wird weiterhin eine zentrale Rolle in der medizinischen Betreuung der Bevölkerung spielen.
In den kommenden vier Jahren wird eine finanzielle Unterstützung von bis zu 15 Millionen Euro bereitgestellt, um die Stabilität der Klinik zu fördern. Diese Investition ist nicht nur eine finanzielle Entscheidung, sondern auch ein Bekenntnis zu der Wichtigkeit des Krankenhauses für die gesamte Region. Das neue Konzept umfasst auch ein aktualisiertes Logo und die offizielle Bezeichnung „ein Gesundheitsunternehmen der Stadt Bingen am Rhein und des Landkreises Mainz-Bingen“, die auf allen offiziellen Dokumenten erscheinen wird. Der Neustart wird von Landrätin Dorothea Schäfer unterstrichen, die betont, wie entscheidend dieses Krankenhaus für die Region ist. „Mit der Vicondo Healthcare GmbH haben wir einen kompetenten Partner gefunden, der uns in die Zukunft führt“, fügte sie hinzu.
Direkte Unterstützung für die Mitarbeiter
Der Oberbürgermeister von Bingen, Thomas Feser, bedankte sich ebenfalls bei den aktuellen Mitarbeitern für ihren unermüdlichen Einsatz und appellierte an sie, sich aktiv an der Umstrukturierung der Klinik zu beteiligen. Diese Aufrufe sind wichtig, um eine positive Arbeitsatmosphäre zu schaffen und den Mitarbeitenden zu zeigen, dass ihre Arbeit geschätzt wird.
Die Belegschaft des Heilig-Geist-Hospitals umfasst derzeit rund 33 Vollkräfte im ärztlichen Bereich und 63 im Pflegebereich. Die Klinik plant, die Mitarbeiterzahl auf etwa 167 Vollkräfte zu erhöhen, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Besonders in einem Krankenhaus sind qualifizierte Mitarbeiter der Schlüssel zu einer besseren Patientenversorgung.
Ein wichtiger Teil des Gesamtkonzepts ist die Kooperation des Heilig-Geist-Hospitals mit den Asklepios-Kliniken, die ab dem 1. Januar 2024 in Kraft treten soll. Dieser Schritt wird neue Synergien schaffen und die Qualität der medizinischen Versorgung weiter verbessern. Ziel ist es auch, das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ), das als Tochtergesellschaft des Krankenhauses geführt werden soll, auszubauen. Angesprochen werden sollen zusätzliche Fachgebiete wie Allgemeinmedizin und Anästhesie, um die Angebote für die Patienten zu erweitern.
Eine weitere geplante Maßnahme ist die Umgestaltung der Notaufnahme, um sowohl die Zugänge als auch die technische Ausstattung zu optimieren. Auch die Sanierung der Stationen wird fortgeführt, damit künftig 74 Betten auf Normalstationen sowie 10 „High-Care“-Betten zur Verfügung stehen.
In dieser Übergangsphase wird die Marienhaus GmbH weiterhin bestimmte Leistungen wie IT-Services und Buchhaltung erbringen, um einen reibungslosen Übergang sicherzustellen. Die Unterstützung durch die bisherigen Betreiber ist besonders in diesen ersten Schritten von hoher Bedeutung, um sicherzustellen, dass die Patienten die gewohnt gute Versorgung erhalten, während die vollständige Übernahme durch die neuen Träger in die Wege geleitet wird.
Somit steht das Heilig-Geist-Hospital in Bingen vor einem Neuanfang, der sowohl die medizinische Versorgung als auch die wirtschaftliche Stabilität des Hauses sichern soll. Es bleibt abzuwarten, wie sich die geplanten umrüstungen und Erweiterungen auf den Betrieb der Klinik auswirken werden und welche neuen Möglichkeiten sich für die Mitarbeiter und Patienten ergeben. Für die Region ist dies eine Gelegenheit, die Gesundheitsversorgung auf ein neues Niveau zu heben und den Menschen in Bingen und Umgebung weiterhin eine hochwertige medizinische Betreuung zu bieten.
– NAG