In der Pfalz steht eine bedeutende Veränderung bevor, die die Weincommunity und darüber hinaus beschäftigt: Zum ersten Mal in der Geschichte wird ein Mann als Weinhoheit in der Pfalz antreten. Dies geschieht im Rahmen einer Neuregelung, die es seit 1931, dem Jahr der ersten Pfälzischen Weinkönigin, erlaubt, dass auch Männer um den Titel kämpfen dürfen. Der 28-jährige Manuel Reuther aus Forst hat sich nun auf den Thron beworben.
Ein historischer Moment für die Weinkultur
Der Wandel hin zu einem geschlechtsneutralen Titel kommt nach einer kontroversen Debatte, die die Pfälzer Gemeinschaft in den vergangenen Monaten in Atem gehalten hat. Der Verein Pfalzwein entschied sich, das traditionelle Amt der Weinkönigin zu reformieren und einen „Markenbotschafter“ einzuführen, was unter den Anwohnern und politischen Vertretern zu leidenschaftlichen Diskussionen führte. Kritiker äußerten sogar Vorschläge zur Ablösung des Vereinsvorstands.
Reuther und sein Traum
Für Manuel Reuther ist die Teilnahme an diesem Wettbewerb eine Herzensangelegenheit. Sein Ziel, als Weinhoheit zu agieren, entstammt einem langgehegten Traum, der in seinen Kindertagen begann. „Es war schon lange ein Traum von mir, auch mal da zu stehen, wo die Weinprinzessinnen stehen“, sagt er. Mit seiner Bewerbung möchte er nicht nur seinen persönlichen Traum verwirklichen, sondern auch die Pfalz auf eine neue, inklusive Art und Weise repräsentieren.
Das Finale steht bevor
Am 4. Oktober wird die Entscheidung im Neustadter Saalbau fallen. Manuel Reuther hat bereits den ersten Vorentscheid überstanden und tritt nun gegen zwei weitere Kandidatinnen an. Sollte er gewinnen, wird er als „Pfälzer Weinhoheit“ gekrönt und mit einer goldenen Anstecknadel ausgezeichnet. Für Plätze zwei und drei ist ein silbernes Abzeichen vorgesehen, was auch eine Form der Anerkennung für seine Leistungen darstellen würde.
Ein Blick auf die Zukunft der Weincommunity
Reuther hat klare Vorstellungen, was er während seiner Amtszeit erreichen möchte. Er will den Wein als ein Produkt präsentieren, das nicht nur von Experten geschätzt wird, sondern auch für jedermann zugänglich ist. „Wein macht Spaß und Freude“, betont er und spricht sich für einen verantwortungsvollen Umgang aus – das sogenannte „mindful drinking“. Hierbei handelt es sich um einen bewussten Konsum von Alkohol, um die negativen Folgen wie einen Kater zu vermeiden.
Schlussfolgerung
Die Wahl von Manuel Reuther könnte einen weitreichenden Trend in der Weinbranche nach sich ziehen, indem sie die Tür für mehr Vielfalt öffnet. Seine Teilnahme kann möglicherweise nicht nur die Wahrnehmung des Weins in der Öffentlichkeit verändern, sondern auch das Potenzial für weitere Männer im Weinsektor zeigen. Derzeit wird nicht nur die Tradition in Frage gestellt, sondern auch, wie Wein künftig in der Gesellschaft wahrgenommen wird. Die Pfalz steht am Beginn eines neuen Kapitels in ihrer Weintradition.
– NAG