Rheinland-Pfalz

Lichtverschmutzung im Garten: Wie wir Insekten schützen können

Solarleuchten, die aufgrund ihrer Umweltfreundlichkeit in Gärten beliebt sind, tragen zur Lichtverschmutzung bei und gefährden die nachtaktiven Insekten sowie andere Tiere in Rheinland-Pfalz, was die Naturschutzexperten zu einer kritischen Auseinandersetzung mit ihrer Verwendung anregen.

Stand: 18.08.2024 04:37 Uhr

Die schnelle Verbreitung von Solarleuchten

In den letzten Jahren haben Solarleuchten enorm an Popularität gewonnen. Laut einem Sprecher des Baumarkts HORNBACH spiegelt das Sortiment die Nachfrage und die Vorlieben der Kunden wider. Solarleuchten nutzen Sonnenlicht als erneuerbare Energiequelle, was die umweltbewussten Käufer anspricht.

Die Bedrohung durch Lichtverschmutzung

Trotz ihrer umweltfreundlichen Vorteile tragen Solarleuchten und andere künstliche Lichtquellen zur Lichtverschmutzung bei. Diese stellt eine erhebliche Bedrohung für Insekten und andere nachtaktive Tiere dar. Bis zu 60 Prozent aller Insekten sind nachts aktiv und orientieren sich normalerweise am schwachen Licht des Mondes. Künstliches Licht, wie das von Straßenlaternen und Solarleuchten, führt jedoch dazu, dass die Insekten ihre Orientierung verlieren und oft erschöpft zu Boden fallen.

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Die Folgen für die Natur

Die negativen Auswirkungen der Lichtverschmutzung sind nicht auf Insekten beschränkt. Auch Igel und Vögel sind betroffen, da ihr Tag-Nacht-Rhythmus gestört wird. Forschungen der Universität Mainz zeigen, dass täglich etwa eine Milliarde nachtaktive Insekten in Deutschland verenden – hauptsächlich wegen künstlicher Lichtquellen.

Maßnahmen gegen Lichtverschmutzung

Um die Auswirkungen auf die Tierwelt zu reduzieren, empfehlen Experten, die Beleuchtung im Garten zu minimieren oder auf warmes Licht umzusteigen, das weniger anziehend für Insekten ist. Sabine Yacoub vom BUND Rheinland-Pfalz und Wiebke Pasligh vom NABU empfehlen, nur bestimmte Bereiche des Gartens zu beleuchten und gegebenenfalls Zeitsteuerungen zu verwenden, um die Beleuchtung in der Nacht zu reduzieren.

Kein Licht: Welche Vorteile hat es?

Am besten für die Umwelt wäre es jedoch, ganz auf Licht im Garten zu verzichten. Die Initiative „Paten der Nacht“ engagiert sich aktiv gegen Lichtverschmutzung und schlägt eine Earth Night vor, an der die Menschen für eine Nacht ihr Licht abschalten. Diese Idee könnte den Insekten und anderen Tieren helfen, sich in ihrer natürlichen Umgebung besser zu orientieren und zu entwickeln.

Ein gemeinsames Ziel

Die Auseinandersetzung mit Lichtverschmutzung ist nicht nur ein Umweltthema, sondern auch eine Gemeinschaftsaufgabe. Jeder kann durch einfache Maßnahmen, wie das Ausschalten von Lichtern, seinen Beitrag leisten. Für diejenigen, die ihren Garten ohne Licht gestalten wollen, bietet die Initiative sogar die Möglichkeit, ein entsprechendes Schild aufzustellen.

Zusammengefasst zeigt sich, dass trotz des ökologischen Vorteils von Solarleuchten, die potenziellen Schäden durch Lichtverschmutzung für die Tierwelt nicht ignoriert werden können. Ein Umdenken in der Gartengestaltung und Beleuchtung ist erforderlich, um das empfindliche Gleichgewicht in der Natur zu schützen.

– NAG

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