In einem kraftvollen Akt der Solidarität versammelten sich am Montagabend zahlreiche Künstler in der renommierten Elbphilharmonie in Hamburg, um ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen. Das Konzert, initiiert vom Pianisten Igor Levit, zog Talente aus verschiedensten musikalischen Bereichen an und förderte eine Atmosphäre der Toleranz und Menschlichkeit.
Viele Menschen folgten der Einladung zu diesem besonderen Abend. Unter den Künstlern, die auf der Bühne standen, befanden sich die Jazz-Sängerin Efrat Alony, Dirk von Lowtzow von der Band Tocotronic sowie der bekannte Liedermacher Wolf Biermann. Ein Highlight des Abends war die Teilnahme der Hip-Hop-Gruppe Antilopen Gang. Igor Levit, der für seine politischen Aktivitäten bereits mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde, übernahm multiple Rollen, indem er sowohl musikalisch als auch als Redner auftrat.
Ein Abend der Inspiration und des Engagements
„So ein Konzert wird die Welt nicht retten. Aber es kann helfen, die Batterien aufzuladen und gestärkt hinauszugehen“, erläuterte Levit während seiner emotionalen Ansprache. In einem Gespräch, das der Chefredakteur der Wochenzeitung „Die Zeit“, Giovanni di Lorenzo, führte, wurden wichtige Themen wie Freiheit und Menschenrechte angeschnitten. Levit, der eine leidenschaftliche Ansprache hielt, ermutigte die Anwesenden, sich nicht allein zu fühlen.
Michel Friedman, ein prominenter Autor, verdeutlichte in seiner Ansprache die Bedeutung von Dialog und Streitkultur in einer demokratischen Gesellschaft: „Streiten bedeutet nicht, dass jeder sagt, was er will und dem anderen nicht zuhört. Es geht darum, neugierig zu sein auf das, was man vom anderen lernen kann.“ Diese wertvollen Worte unterstrichen den Geist des Abends und die wichtige Rolle, die Kunst in der Gesellschaft spielt.
Das Konzert zog viele prominente Gäste an, darunter auch die Schriftstellerin Ronya Othmann und der beliebte TV-Koch Tim Mälzer, der die Bühne zusammen mit Sänger Thees Uhlmann teilte. Außerdem war die Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal anwesend, die mit ihrer Rede auf den Völkermord an den Jesiden durch den Islamischen Staat hinwies und die Notwendigkeit der Erinnerung an solche Gräueltaten anprangerte.
Eines der besonderen Elemente dieser Veranstaltung war die Live-Übertragung in der Elbphilharmonie Mediathek, die es einem breiteren Publikum ermöglichte, dem Konzert beizuwohnen. Der Erlös der Veranstaltung fließt in die Arbeit von OFEK e.V., einer Beratungsstelle, die sich gegen antisemitische Gewalt und Diskriminierung einsetzt, sowie an die Stiftung Bornplatzsynagoge. Diese Stiftung widmet sich dem Wiederaufbau einer Synagoge, die während der nationalsozialistischen Herrschaft zerstört wurde.
Dieses Konzert war nicht nur ein musikalisches Erlebnis, sondern auch eine Plattform für die Verteidigung von Freiheit und Menschenrechten. Die Aufführung in einem solch bedeutenden Raum wie der Elbphilharmonie wird sicherlich als ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Diskriminierung und Antisemitismus in Deutschland betrachtet werden.
Für weitere Informationen zum Konzert und dessen Hintergründen, siehe den Bericht auf www.stern.de.