In einem explosiven Interview enthüllt Textilingenieur Jan Kuntze, Geschäftsführer von DBL Kuntze & Burgheim, die brisanten Herausforderungen bei der Pflege von Persönlicher Schutzausrüstung (PSA). Die Sicherheit der Arbeiter in kritischen Branchen wie Petrochemie und Gefahrstofftransport hängt entscheidend von der Qualität und Pflege der Arbeitskleidung ab. Kuntze betont, dass der Schutz über die gesamte Einsatzzeit der Kleidung gewährleistet sein muss, was eine professionelle Pflege und Nachimprägnierung nach vielen Waschzyklen erfordert.
Doch das Thema wird hitzig diskutiert! Die EU plant, Fluorcarbon-Ausrüstungen zu verbannen, die für den Schutz gegen Chemikalien unerlässlich sind. Kuntze warnt eindringlich: „Ein Verzicht auf Fluorcarbonharz könnte zu einem erhöhten Risiko von Verletzungen führen.“ Die Sicherheit der Arbeiter steht auf dem Spiel, während gleichzeitig der Druck wächst, nachhaltigere Materialien zu verwenden. Die aktuelle Debatte könnte schwerwiegende Folgen für die Sicherheit am Arbeitsplatz haben.
Die Zukunft der PSA unter Druck
Die Herausforderungen sind gewaltig! Kuntze erklärt, dass fluorcarbonharzfreie Produkte derzeit nur eine begrenzte wasserabweisende Wirkung bieten. „Die Hersteller behaupten, dass diese Produkte auch für Chemikalienschutz geeignet sind, aber ich kann das nicht bestätigen“, warnt er. Die EU hat sich darauf geeinigt, dass nur noch fluorcarbonharzfreie Produkte für PSA erlaubt sind, die nicht der Risikoklasse 3 angehören. Dies könnte die Sicherheit von Arbeitskleidung erheblich gefährden und die Frage aufwerfen, ob die Alternativen den erforderlichen Schutz bieten können.
Ein weiterer kritischer Punkt ist das Verbot von PFAS, einer Gruppe chemischer Verbindungen, die wegen ihrer potenziellen Gesundheitsrisiken in der Kritik stehen. Kuntze prophezeit: „In 13 bis 15 Jahren wird der Einsatz dieser Chemikalien in der EU verboten sein.“ Die Branche steht vor einer massiven Umstellung, und die Zeit drängt, um Lösungen zu finden, die sowohl den Anforderungen an die Sicherheit als auch den neuen umweltfreundlichen Standards gerecht werden.