Im Westerwald nimmt das Engagement freiwilliger Ersthelfer immer mehr zu, um in Notfällen schnelle Hilfe zu leisten. Der Bereich Montabaur hat sich hier als besonders aktiv erwiesen, denn es gibt mittlerweile 24 Gruppen von sogenannten First Respondern, die in die Erstversorgung von Patienten bei Herz-Kreislauf-Stillständen geschult sind. Der sofortige Einsatz dieser Helfer könnte in ländlichen Regionen entscheidend sein, wo es oft länger dauert, bis der Rettungswagen eintrifft.
Das Herz-Kreislauf-Versagen ist alles andere als selten. Im Jahr 2022 lag die Erfolgsquote der Rettungswagen, die innerhalb von acht Minuten bei einem entsprechenden Notfall eintrafen, im Bereich Montabaur lediglich bei 28 Prozent. Diese erlösenden Minuten sind für den Patienten von entscheidender Bedeutung, da im Falle eines Herzstillstands jede Sekunde zählt. Um die ärztliche Hilfe zu beschleunigen, wurden die freiwilligen Ersthelfer ins System integriert und damit eine wichtige Lücke geschlossen.
Die Rolle der Ersthelfer und die neue Gruppe in Asbach
Die Initiative in der Verbandsgemeinde Asbach, die seit Anfang August aktiv ist, zeigt, wie sich Auffangknoten für Ersthelfer entwickeln können. Insgesamt haben sich dort 65 Personen registriert, von denen 53 bereits für den Einsatz ausgebildet wurden. Zu ihrer Ausstattung gehören Notfallkoffer und Defibrillatoren, die in der Ausbildung angeeignet wurden. Patricia Sacher, eine Krankenschwester und Teil dieses Teams, hebt die Wichtigkeit schnelle Reaktion hervor: „Ich weiß aus dem Krankenhaus, wie lange Rettungswagen mitunter unterwegs sind. Daher fand ich die Idee echt gut.“
Alarmiert werden diese ehrenamtlichen Helfer über eine spezielle App, die auch zur Alarmierung der Feuerwehr dient. Diese App berücksichtigt den Wohn- oder Arbeitsort der Helfer, sodass nur lokale Notfälle dazu führen, dass sie aktiv werden. Bereits acht Einsätze haben die Mitglieder der Asbacher Gruppe hinter sich.
Die herausfordernde Realität für Erste Hilfe
Die Herausforderungen der Arbeit als Ersthelfer sind jedoch nicht zu unterschätzen. Patricia Sacher berichtet von ihren Erlebnissen: „Die Reanimation ist körperlich sehr anstrengend, daher ist es gut, wenn man sich abwechseln kann.“ Im Vergleich zu ihrer Tätigkeit im Krankenhaus ist der Druck als Ersthelfer anders. Im Krankenhaus gibt es einen klaren Führungsstil durch das medizinische Personal, während die Ersthelfer oft alleine mit einem Patient und dessen Angehörigen umgehen müssen. „Ich bin für diesen Moment da, gebe mein Bestes und was danach passiert, liegt nicht mehr in meiner Verantwortung“, erklärt sie über ihre Haltung.
Die Bedeutung der First Responder in der Region kann nicht genug betont werden. Insbesondere in Zeiten, in denen schnelle medizinische Hilfe rar sein kann, sind diese ehrenamtlichen Helfer eine wertvolle Unterstützung für den Rettungsdienst. Ihre Erfolge in der Erstversorgung können Lebensrettung in den entscheidenden Momenten der Not bedeuten. Diese Entwicklungen zeigen, dass das ehrenamtliche Engagement im Bereich der Notfallhilfe zunehmend an Bedeutung gewinnt und einen positiven Einfluss auf die Gesundheitssituation in ländlichen Gebieten hat.
Für weiterführende Informationen und zur Vertiefung in die Thematik der ersten Hilfe im Westerwald, empfiehlt sich ein Blick auf die umfassende Berichterstattung auf www.swr.de.