In Neuwied wird erstmals der „KinderHabenRechte-Award“ an Kinder vergeben, die sich aktiv für die Rechte ihrer Altersgenossen einsetzen. Diese Auszeichnung hat in diesem Jahr eine besondere Wendung genommen, denn die Preisträger sind selbst Kinder, die mit ihrer Leidenschaft und ihrem Engagement für einen bedeutsamen Wandel in der Gesellschaft eintreten.
Das Motto des aktuellen Kinderprinzenpaares Oberbieber lautet „Kinder an die Macht!“ Diese Botschaft war nicht nur das Thema ihrer Festwagen, sondern wurde auch in Auftritten und Reden deutlich kommuniziert. Die Kinder bemühen sich, die Öffentlichkeit auf ihre Rechte aufmerksam zu machen. Moritz Wieczorek, der das Prinzenpaar als Hofmarschall unterstützt, betont die Bedeutung dieser Rechte: „Kinder haben zum Beispiel ein Recht auf Bildung oder auch auf Meinungsfreiheit. Und das sollte man auch berücksichtigen.“
Kinderrechte auf dem Lehrplan
Die Idee, die Kinderrechte zu einem zentralen Thema im Karneval zu machen, stammt von der Karnevalsprinzessin Lina Krämer. Sie erzählt, dass der Umgang mit Kinderrechten in ihrer Grundschule während des Religionsunterrichts behandelt wurde: „Da habe ich das einfach aufgeschnappt.“ Diese Aufklärung ist in den Neuwieder Schulen von großer Bedeutung; jedes Jahr wird in der Woche der Kinderrechte das Bewusstsein für die Themen geschärft.
Lina und ihre Freunde können aus dem Stehgreif viele ihrer Rechte aufzählen: das Recht auf Gesundheit, auf Mitsprache und auf ein sicheres Zuhause. Sie sind sich des Wertes dieser Rechte bewusst und betonen, dass jedes Kind, unabhängig von seinen Stärken oder Schwächen, gleich behandelt werden sollte. „Es kommt immer nur auf das Innere an, nicht auf das Äußere,“ so Lina. „Und deshalb sollte jedes Kind und jeder Mensch gleich behandelt werden.“
Diese Prinzipien wurden auch auf den Karnevalssitzungen zur Schau gestellt, während der Lina, Noel und ihre Mitstreiter den Erwachsenen vortrugen, wofür sie kämpfen. Auch auf zwei Demonstrationen hatte Lina die Möglichkeit, vor Tausenden von Menschen über Kinderrechte zu sprechen. Diese Art des Engagements beeindruckt Sonja Jensen vom Kinder- und Jugendbüro Neuwied sehr: „Als wir den ‚KinderHabenRechte-Award‘ vergeben wollten, war uns sofort klar, dass er an diese tollen Kinder gehen muss,“ erklärt sie zusammen mit Oberbürgermeister Jan Einig (CDU).
Der eingehendere Stellenwert des Preises ist, dass das Kinder- und Jugendbüro jedes Jahr Projekte und Personen auszeichnet, denen es um die Aufklärung von Kindern über ihre Rechte geht. Jensen ist überzeugt, dass es wichtig ist, Kinder über ihre Rechte zu informieren, denn „wenn Kinder Bescheid wissen, dann besteht auch die Hoffnung, dass sie sich selbst mehr aktiv dafür einsetzen können.“
Die Auszeichnung geht mit einem Preisgeld von dreihundert Euro einher, über das die Kinder selbst entscheiden können. Sie haben jedoch in einem bewundernswerten Akt der Solidarität entschieden, das Geld nicht untereinander aufzuteilen, sondern es an die Kindertrauergruppe des Neuwieder Hospizes zu spenden. Diese Entscheidung zeigt, dass die Preisträger nicht nur an ihre eigenen Bedürfnisse denken, sondern auch Verantwortung für andere Kinder übernehmen, die mit schweren Schicksalen kämpfen.
Der „KinderHabenRechte-Award“ hat sich somit als ein bedeutendes Symbol dafür etabliert, wie Kinder durch aktive Mitgestaltung und Solidarität Einfluss auf ihre Gesellschaft ausüben können und gleichzeitig für sich selbst und ihre Altersgenossen einstehen. Dieser Prozess wird durch die städtische Unterstützung und die Vorbilder, die in Neuwied geschaffen werden, weiter gefördert. Für weitere Informationen zu diesem aktiven Engagement für Kinderrechte, bitte hier klicken.