In einem spektakulären Verfahren am Landgericht Koblenz wurde eine kriminelle Vereinigung namens "Paladin" verurteilt, die sich während der Corona-Pandemie aktiv gegen staatliche Maßnahmen stellte. Die Gruppe, die sich mit Waffen und paramilitärischen Übungen beschäftigte, sorgte für Aufsehen, als ein 39-jähriger Rädelsführer zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und neun Monaten verurteilt wurde. Die anderen beiden Mitglieder, 57 und 64 Jahre alt, erhielten Bewährungsstrafen von einem Jahr und drei Monaten sowie anderthalb Jahren.
Die Vorsitzende Richterin Julia Rau stellte klar, dass es sich um einen bewaffneten Widerstand gegen den Staat handelte. Der Hauptangeklagte hatte seit September 2020 zum Kampf gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen aufgerufen und eine ideologische Ausrichtung für die Gruppe vorgegeben. Die Männer trafen sich regelmäßig und stellten sogar Waffen mithilfe von 3D-Druckern her, darunter eine Armbrust. Während des Prozesses sorgte der Hauptangeklagte mit aggressiven Zwischenrufen und einem langen Monolog für Aufregung und wurde zeitweise aus dem Verhandlungssaal ausgeschlossen.
Zeichen der Bedrohung
Richterin Rau bezeichnete die Vorfälle als "Aggressionsausbruch" und erinnerte an die gewalttätigen Tritte gegen die Anklagebank. Trotz der Behauptungen der Angeklagten, sie seien verängstigte Bürger gewesen, stellte das Gericht fest, dass zahlreiche Nachrichten zwischen ihnen auf eine andere Realität hindeuteten. Die Verteidigerin des Hauptangeklagten plädierte auf eine milde Strafe, doch die Staatsanwaltschaft forderte eine Haftstrafe von vier Jahren für den 39-Jährigen. Nach der Urteilsverkündung kündigte die Verteidigung an, Revision einlegen zu wollen.
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