Im Stadtgebiet von Koblenz sorgt die Entdeckung einer Fliegerbombe, die während Bauarbeiten an der Pfaffendorfer Brücke gefunden wurde, für Aufregung. Die Bombe, die mit einem Gewicht von 250 Kilogramm als besonders schwer gilt, wurde am Donnerstagabend sicher auf die Schmidtenhöhe transportiert, wo sie nun kontrolliert gesprengt werden soll. Die Stadt Koblenz hat die Öffentlichkeit über die Schritte des Kampfmittelräumdienstes (KMRD) auf ihrer Internetseite informiert und betont, dass das Gebiet, in dem die Sprengung stattfinden wird, von Kräften des Ordnungsamtes bewacht wird.
Die geplante Sprengung findet am Freitag statt, wobei die Bombe vergraben, dann mit etwa 250 Tonnen Sand bedeckt und schließlich kontrolliert gesprengt werden soll. Ein Evakuierungsradius von 500 Metern wird um die Sprengstelle eingerichtet, was zur temporären Sperrung der Schmidtenhöhe führt. Dieses Gebiet ist normalerweise ein beliebter Ort zur Naherholung, und die Sperrmaßnahmen sind notwendig, um die Sicherheit der Anwohner zu gewährleisten.
Herausforderungen bei der Entschärfung
Ursprünglich war geplant, die Fliegerbombe am Dienstag zu entschärfen. Dieser Plan musste jedoch nach mehreren Stunden abgebrochen werden. Wie die Stadt Koblenz mitteilte, waren Teile eines Zünders in der Weltkriegshinterlassenschaft verblieben, die sich nicht entfernen ließen. Dies stellte ein erhebliches Risiko dar, was zu der Entscheidung führte, die Bombe nicht auf herkömmliche Weise zu entschärfen. Stattdessen hat die Stadt unverzüglich Maßnahmen zur kontrollierten Sprengung angeordnet, um die Drohung aus der Welt zu schaffen.
Sven Rusehorn vom KMRD äußerte sich in einem Gespräch mit dem SWR über die Sicherheit der Sprengung. Er erklärte, dass der Zündmechanismus nur ausgelöst werden könne, wenn mit großer Kraft auf die Bombe eingewirkt werde. Selbst Unregelmäßigkeiten auf dem Transportweg, wie etwa Schlaglöcher, würden als ungefährlich eingestuft. In seiner Einschätzung bezeichnete Rusehorn einen schweren Autounfall als das einzige Szenario, das eine Zündung der Bombe gefährden könnte. Um solchen Szenarien vorzubeugen, würden Sicherheitsmaßnahmen getroffen.
Koblenz hat nach Angaben der Stadtverwaltung bislang keine solche kontrollierte Sprengung einer Fliegerbombe durchgeführt. Der Vorgang ist hingegen in anderen Städten nicht ungewöhnlich. In Rüdesheim erlebte die Bevölkerung erst im Juli eine ähnliche Situation, und auch in Neuwied gab es im Jahr 2018 eine Sprengung am Rhein. Diese Vorfälle zeigen, dass der Umgang mit Altlasten aus dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland weiterhin eine bedeutende Herausforderung darstellt.
– NAG