Der Zoo Kaiserslautern, eine beliebte Attraktion in der Region, kämpft mit finanziellen Schwierigkeiten. Hohe Personalkosten und steigende Baupreise setzen dem Zoo erheblich zu. Zoodirektor Matthias Schmitt gibt jedoch zu Protokoll, dass die Besucherzahlen erfreulicherweise über den Erwartungen liegen: Statt der veranschlagten 10.500 Gäste verzeichnet der Zoo bereits 10.900. Diese positive Entwicklung bringt jedoch neue Herausforderungen mit sich, denn für die anhaltende Besucherbindung sind Investitionen in die Infrastruktur unverzichtbar.
„Unsere Besucher wollen mehr sehen als nur Tiergehege. Auch Spielplätze und Gastronomie sind gefragt“, so Schmitt. Daher plant der Zoo, zudem das Angebot für Kinder mit einem neuen Streichelgehege direkt beim Spielplatz zu erweitern. Diese Verbesserungen sind oft nur durch Eigeninitiative und die tatkräftige Unterstützung des bestehenden Personals möglich, denn externe Firmen können sich der Zoo aufgrund von Budgetrestriktionen nur in bestimmten Fällen leisten.
Investitionen und Herausforderungen
Seit etwa zehn Jahren hat der Zoo schon mehr als 1,2 Millionen Euro in Modernisierungsmaßnahmen investiert. Ein Beispiel für den unaufhörlichen Änderungsdrang ist die neue begehbare Affenanlage, die den Kattas, einer aus Madagaskar stammenden Lemurenart, ein Zuhause bietet. „Diese Errungenschaft wäre ohne das Engagement unserer Mitarbeiter nicht möglich gewesen“, betont Schmitt stolz, während er auch auf den kritischen Punkt der steigenden Personalkosten hinweist. Auf rund sieben Hektar Fläche arbeiten zurzeit 23 fest angestellte Mitarbeiter und zahlreiche Aushilfskräfte. Trotz dieser Bemühungen bleibt die Sorge um den Fachkräftemangel, der auch vor der Tierpflege nicht haltmacht.
Die Stadt Kaiserslautern, die den Zoo jährlich mit 900.000 Euro unterstützt, hat inzwischen signalisiert, dass sie bereit ist, diesen Betrag um 100.000 Euro zu erhöhen, nachdem Schmitt die finanziellen Probleme im Umweltausschuss zur Sprache gebracht hat. „Das ist ein starkes Signal und zeigt das Engagement der Stadt für unseren Zoo“, sagt der Zoodirektor. Ob dies tatsächlich in den Haushalt 2024 aufgenommen wird, hängt jedoch von der Genehmigung durch die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier ab, die den städtischen Haushalt letztlich billigen muss.
In einer Stellungnahme der ADD über die finanzielle Unterstützung wurde betont, dass Aufwendungen für freiwillige Aufgaben – zu denen der Betrieb eines Zoos zählt – in Zeiten angespannter Haushaltslage oft durch entsprechende Einsparungen an anderer Stelle ausgeglichen werden müssen. Die finale Entscheidung wird möglicherweise erst im November, wenn der Haushaltsentwurf eingereicht wird, getroffen.
Öffnungszeiten und Eintrittspreise
Um die Attraktivität für die Besucher weiterhin hochzufahren, sind die Öffnungszeiten des Zoos in den Sommermonaten von 9:00 bis 18:30 Uhr verlängert. Die Eintrittspreise sind auf 10,50 Euro für Erwachsene und 7,50 Euro für Kinder festgesetzt, um möglichst vielen Menschen den Zugang zu erleichtern und die Besucherzahlen noch weiter zu steigern.
Insgesamt bleibt die Situation des Zoo Kaiserslautern angespannt. Der Kampf um die Finanzen ist geprägt von der Notwendigkeit, die Angebote zu verbessern, um die Besucher zu halten und gleichzeitig die laufenden Kosten zu decken. Die kommenden Monate könnten entscheidend dafür sein, wie es mit dem Zoo weitergeht.
– NAG