Ein alltäglicher Vormittag am Kaiserslauterer Hauptbahnhof verwandelte sich am Freitag in eine Szenario, das für Aufregung sorgte. Zwei herrenlose Reisekoffer wurden entdeckt und lösten sofort einen großen Polizeieinsatz aus. Um 1.20 Uhr bemerkten Mitarbeiter des Bahnhofs die Koffer im Bereich der Schließfachanlage. Ein Blick auf die Videoüberwachung offenbarte, dass drei Männer die Gepäckstücke dort gezielt abgestellt hatten, bevor sie in Richtung Innenstadt gingen.
Die Bundespolizei eingehend über die Situation informiert, stufte die Koffer als potenziell gefährlich ein und alarmierte sofort die Sicherheitskräfte. Um 1.30 Uhr wurde der Bahnhof weiträumig abgesperrt und ein Diensthundeführer mit einem Sprengstoffspürhund angefordert. Die Angst vor einem Sicherheitsvorfall war durchaus berechtigt, aber die ersten Ergebnisse des Einsatzes waren ermutigend, denn der Hund reagierte nicht auf die Koffer.
Aufklärung der Situation
Nach eingehender Untersuchung und einer knappen halben Stunde intensiver Sicherungsmaßnahmen entschloss sich die Polizei schließlich, die Koffer zu öffnen. Überraschenderweise fanden die Beamten darin nur Kleidungsstücke und ein Dokument, das zur sofortigen Identifizierung des Kofferbesitzers führte.
Gegen 7.30 Uhr stellte sich der 21-jährige Eigentümer, ein Student aus Kamerun, bei der Polizei vor. Er erklärte den Beamten, dass die Koffer nicht in die Schließfächer passten und er sie deshalb dort abgestellt habe. Diese Handlungsweise mag unglücklich gewesen sein, doch es stellte sich schnell heraus, dass der Koffer kein Sicherheitsrisiko darstellte.
Die gesamte Absperrung hielt etwa eineinhalb Stunden an, bevor die Polizei die Sperrung aufhob und die Koffer als Fundsache zur Dienststelle brachte. Nun stellt sich die Frage, ob der Student für die hohen Kosten des Polizeieinsatzes aufkommen muss. Diese Entscheidung wird noch geprüft. Solche Vorfälle verdeutlichen die Sensibilität, mit der Sicherheitskräfte auf mögliche Bedrohungen reagieren müssen, was manchmal innerhalb kurzer Zeit zu unnötigen Alarmfällen führen kann.
Für genauere Informationen über den Vorfall, siehe den ausführlichen Bericht auf www.rheinpfalz.de.