In Deutschland hat sich in den letzten Monaten einiges um die Legalisierung von Cannabis getan, doch nicht überall wird diese neue Regelung gleich umgesetzt. In Kaiserslautern, einer Stadt, die nah an der Grenze zwischen Recht und Regelung agiert, hat sich die Situation nach einem neuen Verbot drastisch verändert. Am vergangenen Samstag trat eine Allgemeinverfügung in Kraft, die den Konsum von Cannabis in bestimmten Bereichen während der Woche untersagt.
Dieses Verbot gilt montags bis freitags von 7.00 bis 18.00 Uhr und richtet sich hauptsächlich gegen den Konsum in der Nähe des Rathauses und des bekannten Einkaufszentrums „K in Lautern“. Diese Entscheidung kommt nicht von ungefähr – die Stadtverwaltung hat erkannt, dass in diesen Gebieten täglich viele Schüler unterwegs sind, die dort zur Schule gehen oder die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Bürgermeister Manfred Schulz betont, dass der Schutz von Kindern und Jugendlichen in diesem Kontext höchste Priorität hat.
Sicherheitsbedenken im Fokus
Die Stadt sieht sich in der Verantwortung, angesichts der hohen Zahl an minderjährigen Personen, die die betreffenden Gebiete frequentieren, präventive Maßnahmen zu ergreifen. In der Nähe befinden sich fünf Schulen, die den Schülern den Weg in die Stadt oder zu den Bushaltestellen erleichtern. „Der Bereich rund ums Rathaus und um die Mall wird tagsüber unter der Woche sehr stark von Minderjährigen frequentiert“, erklärt Bürgermeister Schulz.
Der Bürgermeister äußert sich auch zu den Schwächen des kürzlich eingeführten Gesetzes zur Legalisierung von Cannabis. Laut Schulz habe die Gesetzgebung bezüglich des Konsums in der Nähe von Minderjährigen in den Bereichen Lücken, die es schwierig machten, dies effektiv zu kontrollieren. „Die im Gesetz zum Umgang mit Konsumcannabis (KCanG) definierten Regelungen und Abstände sind leider für den Kontrollalltag weder effizient noch zielführend genug“, fügt er hinzu. Das Verbot soll dabei helfen, Kinder und Jugendliche vor negativen Einflüssen zu schützen.
Hohe Strafen drohen
Die Konsequenzen für ein Vergehen sind drakonisch. Wer sich in dem festgelegten Bereich und zu den angegebenen Zeiten beim Kiffen erwischen lässt, muss mit Geldstrafen von bis zu 30.000 Euro rechnen. Diese Maßnahme könnte für viele ein Schock sein, insbesondere für diejenigen, die die Regelung unbekümmert ignorieren. Das sofortige Eingreifen der Stadt zeigt, wie ernst man dort die Sicherheit und Gesundheit der Jugendlichen nimmt.
Das Verbot wird nicht nur für den Alltagsbetrieb in der Stadt von Bedeutung sein, sondern auch für bald anstehende Veranstaltungen. Zu den geplanten Festivitäten in Kaiserslautern, wie der „Oktoberkerwe“, wird die Stadt ähnliche Regelungen in Betracht ziehen. Ab dem 18. Oktober wird es erwarten, dass auch dort ein Konsumverbot eingeführt wird, um sicherzustellen, dass die Feierlichkeiten nicht von solchen Aktivitäten überschattet werden. Die genauen Details werden in der kommenden Woche präsentiert.
Das Thema Cannabis-Konsum und die damit verbundenen gesellschaftlichen und rechtlichen Fragestellungen sind auch weiterhin von hoher Aktualität. Ähnlich wie in anderen Städten, wo Legalisierungen vorgenommen wurden, bleibt abzuwarten, wie die Bürger auf die neuen Vorschriften reagieren werden. In Kaiserslautern ist die klare Linie nun jedoch gesetzt, und es wird interessant sein zu sehen, welche weiteren Maßnahmen die Stadt ergreift, um ihre Ziele im Bereich des Jugendschutzes zu verwirklichen. Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 07.10.2024 berichtet, wie die Stadt mit der neuen Herausforderung umgeht.