Die Ausbreitung von Falschmeldungen im Internet stellt eine erhebliche Bedrohung dar. Diese Tendenz hat Experten wie Eva-Maria Weiß, eine KI-Expertin von Heise Online, alarmiert. Sie warnt davor, dass die Berichterstattung sogar dazu führen kann, dass solche Falschmeldungen an Bedeutung gewinnen. „Wir bleiben absichtlich etwas kryptisch und unterstützen keine Backlinks zu den Verursacherseiten, um deren Sichtbarkeit in Suchmaschinen nicht zu erhöhen“, erklärt sie. Dieses Vorgehen ist entscheidend, da Google und andere Suchmaschinen Webseiten mit mehr Links als seriöser einstufen, was zu höherem Ranking und Sichtbarkeit führt.
Ein Beispiel, das für viel Aufregung sorgte, ist die angebliche Transfermeldung eines Spielers vom 1. FC Kaiserslautern zur Eintracht Frankfurt. Die Pressestelle des 1. FC Kaiserslautern reagierte direkt auf die Falschmeldung und erläuterte: „Die Meldung, die Sie uns zugesendet haben, hat uns sehr zum Schmunzeln gebracht. (…) Um es mit Ihren Worten zu sagen, diese Meldung ist Unsinn.“
Die Hintergründe der Falschmeldungen
Die Identifizierung der Betreiber solcher Fake-News-Seiten gestaltet sich als herausfordernd. In vielen Ländern, einschließlich Deutschland, sind Webseiten, deren Domains mit .de enden, verpflichtet, ein Impressum bereitzustellen, aus dem die Verantwortlichen hervorgehen. Anders verhält es sich international, wo solche strengen Regeln oft fehlen. Somit können sich Betreiber leicht hinter falschen Identitäten verstecken.
Um die Betrüger zu verfolgen, kann die Registrierung der Webseite hilfreich sein. Im Fall der besagten Fake-News-Seite wurde die Firma OwnRegistrar, Inc. engagiert. Versuche, von diesen Betreibern eine Stellungnahme zu erhalten, blieben jedoch erfolglos. Negative Bewertungen bei Trustpilot mit einer Bewertung von nur 2,1 von 5 Sternen lassen darauf schließen, dass bereits viele andere mit ähnlichen Problemen konfrontiert waren.
Ein Hinweis auf die Hintermänner könnte eine verlinkte Facebook-Seite sein, die sich selbst als „Online-Infotainment und zuverlässige Ressource mit Sitz in Nigeria“ bezeichnet. Weiss stellt klar, dass jegliche Bemühungen, in dieser Hinsicht Informationen zu erhalten, oft vergeblich sind. „Es wird der Nächste auftauchen, es wird eine Kleinigkeit geändert und dann geht das von vorne los“, erklärt sie. Diese Art von maschineller Fehlinformation ist nicht nur ein geistiges Spiel, sondern kann auch gefährliche Konsequenzen mit sich bringen.
Darüber hinaus deutet sie darauf hin, dass solche Strukturen oft größer sind, als man annehmen könnte. In Ländern wie China, so berichtet sie, existieren ganze Lager, in denen Menschen zur Erstellung von Fake-Inhalten gezwungen werden. Die Dimension dieser Problematik ist alarmierend und erfordert dringliche Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit sowie Maßnahmen von sozialen Medien und Plattformen, um den Wahrheitsgehalt von Informationen zu gewährleisten.
Für weitere Informationen zu dieser Thematik und deren weitreichenden Auswirkungen können die aktuellen Berichte auf www.mdr.de konsultiert werden.