Kaiserslautern. In einer spannenden Initiative erhalten Auszubildende und junge Arbeitnehmer in Kaiserslautern die Möglichkeit, ihren eigenen „Junior-Betriebsrat“ zu wählen, was den Beginn einer neuen Ära der Mitbestimmung markiert. Diese Wahl konzentriert sich auf die Jugend- und Auszubildenden-Vertretung (JAV), und die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat die Älteren nun dazu aufgerufen, Interesse zu zeigen und die Wahlurne zu nutzen. „Die JAV ist das Sprachrohr der jungen Menschen in Betrieben und Verwaltungen. Sie spielt eine wesentliche Rolle, um im Betrieb Gehör zu finden und Probleme zu lösen“, äußerte Marina Rimkus, die Vorsitzende der IG BAU Süd-West-Pfalz.
Die Wahlen laufen bis Ende November und die Gewerkschaft hat eine Aufklärungskampagne gestartet, um die Bedeutung und den Einfluss der JAV zu unterstreichen. „Jugendliche bringen frische Perspektiven in den Betrieb. Sie sehen die Dinge anders und haben innovative Ideen, die den Arbeitsalltag bereichern können“, sagte Rimkus weiter. Daher sei es wichtig, dass die jungen Menschen ihre Vertretung wählen, um ihre eigenen Interessen durchzusetzen und aktiv an der Gestaltung ihrer Arbeitsbedingungen zu arbeiten.
Bedeutung der JAV
Aktuell gibt es in Kaiserslautern rund 2800 Auszubildende, von denen etwa 30 in der Baubranche tätig sind. Das Vorhandensein einer Interessenvertretung ist entscheidend für jeden Betrieb, in dem mindestens fünf Jugendliche oder Azubis beschäftigt sind und in dem bereits ein Betriebsrat existiert. Stimmberechtigt sind alle Beschäftigten unter 18 Jahren sowie alle Azubis, während die Kandidatur für die JAV allen Auszubildenden und Beschäftigten unter 25 Jahren offensteht.
Die JAV hat die Aufgabe, vor allem die Anliegen der jungen Mitarbeiter im Betrieb zu vertreten. „Ob es um die bessere Betreuung von Azubis oder um die Bereitstellung neuer Lernmittel geht – die JAV kann eine bedeutende Stimme sein und echte Veränderungen anstoßen“, erklärte Claudia Praetorius von der „Jungen BAU“. Wenn im Betrieb Herausforderungen auftreten, sei die JAV der direkte Draht zur Geschäftsführung und damit ein unverzichtbarer Problemlöser.
Zudem sei die JAV eine Plattform, die es den jungen Beschäftigten ermöglicht, persönliche Probleme anzusprechen, seien es unbezahlte Überstunden oder der Bedarf an zusätzlicher Nachhilfe während der Berufsschule. Einige dieser Themen sind für die junge Generation besonders relevant, und die JAV könnte in diesen Fällen aktiv unterstützen und Lösungen finden.
Für zusätzliche Informationen zur Wahl können Interessierte die Webseite www.jav-portal.de besuchen. Azubis, die einen „Nachwuchs-Betriebsrat“ gründen oder bei der Wahl Unterstützung benötigen, können sich direkt an Claudia Praetorius als Bundesjugendsekretärin der IG BAU wenden: jungebau@igbau.de, wie aus Berichten von www.wochenblatt-reporter.de hervorgeht.