Nach monatelangen Spekulationen hat der Online-Riese Amazon jetzt die Eröffnung eines Sortierzentrums in Zweibrücken bestätigt. Dieses wird jedoch nur vorübergehend für drei Monate in Betrieb sein, was Fragen zum Grund und der langfristigen Strategie aufwirft.
Das Sortierzentrum wird sich in einer bereits bestehenden Halle im Industriegebiet Steitzhof befinden und soll im Herbst anlaufen. Warum Amazon ausgerechnet diese kurze Zeitspanne gewählt hat, bleibt unklar, doch es wird vermutet, dass das Unternehmen seine Kapazitäten für das geschäftige Weihnachtsgeschäft erhöhen möchte. In dieser Zeit belasten zahlreiche Paketlieferungen die Infrastruktur, was zu einem erhöhten Bedarf an Sortier- und Versandplätzen führt.
Funktionsweise des Sortierzentrums
In der neuen Einrichtung werden keine Waren gelagert, vielmehr wird sie als Durchlaufstation dienen. Pakete aus verschiedenen europaweiten Versandzentren werden in Zweibrücken ankommen und von dort aus an regionale Verteilerzentren weitergeleitet. Von diesen Zentren erfolgt schließlich die endgültige Zustellung der Pakete an die Kunden. Dies soll den gesamten Versandprozess effizienter gestalten und war sicher eine Überlegung von Amazon, um den Anforderungen während der Spitzenzeiten gerecht zu werden.
Für die Besetzung des Sortierzentrums in Zweibrücken sind etwa 200 Arbeitskräfte eingeplant. Ob dies neue Einstellungen bedeutet oder bestehende Mitarbeiter von anderen Standorten abgezogen werden, wurde von Amazon nicht kommuniziert. Die Arbeitsmarktsituation könnte hier von Interesse sein, gerade in der Region, wo viele auf kurzfristige Beschäftigungen im Zusammenhang mit dem Versandhandel angewiesen sind.
Die Errichtung des Sortierzentrums stellt ein wichtiges, aber vorübergehendes Engagement des Unternehmens in der Region dar. Das Projekt wird dazu beitragen, die Logistik von Amazon im Vorfeld der Feiertage zu optimieren und das Unternehmen während einer der umsatzstärksten Zeiten des Jahres zu unterstützen. Weitere Details und Entwicklungen sind abzuwarten, insbesondere in Bezug auf die Frage, wie diese Entscheidung die örtliche Wirtschaft und die Beschäftigungssituation langfristig beeinflusst. Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.swr.de.