In der Weinbranche sieht sich der 23-jährige Lukas Metz mit enormen Herausforderungen konfrontiert. Dennoch hat er die aufregende Entscheidung getroffen, das Familienweingut Karl Heinz Metz in Meckenheim, Rheinland-Pfalz, zu übernehmen. Die Übergabe an den jungen Winzer greift auf eine lange Familientradition zurück, die jedoch in den letzten Jahren durch verschiedene Faktoren belastet wurde.
Die Herausforderungen für Jungwinzer wie Metz sind erheblich. Preisdruck, der Klimawandel sowie ein akuter Personalmangel belasten die gesamte Branche. "Wein anbauen ist für mich nicht nur ein Beruf, sondern eine Leidenschaft", erklärt Metz und verdeutlicht damit seine Entschlossenheit, das Weingut wieder in Familienhand zu bringen. Sein Großvater hatte das Weingut 1956 gegründet, aber es war seit Metzens Geburt verpachtet. Das Betrachten und Erleben des Weinbaus hat in ihm einen tiefen Bezug zur Materie entwickelt.
Die Rückkehr zur Familientradition
Metz musste sich einer kompromisslosen Realität stellen: Nachdem sein Vater keine Fortführung des Weinguts anstrebte, kam es zur Verpachtung. Dennoch bot sich ihm stets die Gelegenheit, den Betrieb von nahem zu beobachten. "Ich habe den Alltag im Weinbau miterlebt", so Metz, der nach seinem Studium den Entschluss fasste, den Betrieb in die Familie zurückzuführen. Dies war nicht nur eine persönliche Entscheidung, sondern auch eine symbolische Rückkehr zu einem lang gehegten Traum der Metz-Familie.
Allerdings stellte sich die Rückübernahme als schwierig heraus. Neue Investitionen in Verkaufsräume, Fässer sowie eine umfassende Renovierung waren notwendig, um das Weingut wieder zum Blühen zu bringen. "Ich möchte im nächsten Jahr ein Hoffest veranstalten, um die Menschen auf mich aufmerksam zu machen", schildert er seine Pläne. Neben den finanziellen Herausforderungen sieht er sich auch mit bürokratischen Hürden konfrontiert, die viel Zeit und Geduld erfordern.
Neuausrichtung und zukünftige Strategien
Obwohl Metz vor enormen Herausforderungen steht, verfolgt er eine klare Strategie für die Zukunft. Er hat bereits den Anbau auf ökologischen Weinbau umgestellt und pflanzt neue Weinsorten auf den 14 Hektar großen Flächen des Weinguts. Neben der Herstellung klassischer Weine plant er auch die Einführung von Premiumschaumweinen, um das Sortiment zu erweitern und neue Kunden zu gewinnen. "Der erste Sekt ist in drei Jahren geplant", fügt er hinzu.
Aktuell beläuft sich der Absatz des Weinguts auf etwa 30.000 Flaschen pro Jahr. In den kommenden Jahren will Metz diese Zahlen deutlich steigern. Er plant, durch Hoffeste und Veranstaltungen die Bekanntheit seiner Weine zu steigern und die Verkaufszahlen zu erhöhen. "Jedes Wachstum ist gut für uns", erklärt er optimistisch. Sein Ansatz ist es, die Weine direkt zu vermarkten und damit einen engen Kontakt zu den Kunden herzustellen.
Natürlich bringt die Entscheidung, ein Weingut zu führen, auch persönliche Opfer mit sich. Während seiner Altersgenossen eine unbeschwerte Freizeit genießen, trägt Metz die Verantwortung für den Betrieb. "Wenn man dafür brennt, muss man es versuchen", betont er und ist sich bewusst, dass er erst in einigen Jahren erkennen wird, ob sich seine Bemühungen ausgezahlt haben. Dennoch sieht er die Einzigartigkeit seiner Situation: "So eine Möglichkeit kommt nur einmal", fügt er hinzu, ohne den Spaß am Feiern in der Weinregion zu vergessen.
Das Engagement von Lukas Metz ist ein bemerkenswertes Beispiel für die Herausforderungen, denen sich die neue Generation von Winzern gegenübersieht. Der deutsche Weinbau steht an einem Scheideweg, und Metz könnte eine der Stimmen sein, die die Branche mit frischem Wind voranbringen. Für weitere Details zu dieser herausfordernden und inspirierenden Geschichte, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.tagesschau.de.
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