Im Kreis Germersheim wird ein düsteres Kapitel aufgeschlagen: Zwei Männer, ein Vater und sein Sohn, stehen unter dem schweren Verdacht, ein Kind über einen Zeitraum von mehreren Monaten sexuell missbraucht zu haben. Die schockierenden Taten sollen zwischen Frühjahr und Herbst 2007 stattgefunden haben, als das Kind entweder bei den Angeklagten zu Besuch war oder der Vater bei der Familie des Opfers. Die Anklage erhebt gegen den Vater neun, gegen den 15-jährigen Sohn fünf sexuelle Übergriffe.
Der Prozess hat am Landgericht in Landau begonnen, und die Atmosphäre ist angespannt. Zu Beginn der Verhandlung bat die Nebenklage um ein Rechtsgespräch, um dem kleinen Opfer die traumatische Erfahrung einer detaillierten Schilderung der Taten zu ersparen. Der Vorsitzende Richter, der solche vorab verabredeten Ergebnisse normalerweise ablehnt, zeigte sich in diesem Fall jedoch einverstanden, um dem Kind zu helfen. Das Ergebnis: Im Rahmen eines Täter-Opfer-Ausgleichs sollen beide Angeklagten jeweils eine vierstellige Summe an das betroffene Kind zahlen. Die zu erwartenden Haftstrafen belaufen sich für den Vater auf 15 bis 21 Monate und für den Sohn auf 18 bis 24 Monate, wobei beide Strafen zur Bewährung ausgesetzt werden könnten.
Ein erschütterndes Geständnis
In einem überraschenden Moment der Verhandlung gestand der jüngere Angeklagte, selbst als Kind Opfer eines sexuellen Übergriffs gewesen zu sein. Er erzählte von einem älteren Freund, der mit ihm „etwas ausprobiert“ hatte. Trotz dieser traumatischen Erfahrung behauptete er, gut damit umgegangen zu sein und sich nicht traumatisiert zu fühlen. Die Verhandlung wird am 20. November um neun Uhr fortgesetzt, und die Öffentlichkeit hält den Atem an, während die schockierenden Details ans Licht kommen.