In der Seniorentagespflege „Niederwiesen“ in Wörth fand kürzlich eine zauberhafte Märchenstunde statt, die nicht nur die Herzen der Zuhörer erwärmte, sondern auch die geistigen Fähigkeiten von Demenzerkrankten unterstützte. Claudia König, die Märchenerzählerin, präsentierte mit ihrem glitzernden Kleid und lebendiger Gestik Geschichten aus der Welt der Märchen. Die Senioren und Seniorinnen, die sich um die 80 Jahre alt sind, hörten gebannt zu, als sie in die Abenteuer der Wichtelmänner und die bekannten Erzählungen von „Schneewittchen“ und „Hänsel und Gretel“ eintauchten.
Die Atmosphäre war von Nostalgie geprägt, und viele der Anwesenden konnten die Zeilen der Märchen mühelos mitsingen. „Die Erinnerungen sind so lebendig, als wäre es erst gestern gewesen,“ bemerkte eine der Teilnehmerinnen. Diese Rückverbindung zu ihrer Kindheit ist Teil eines größeren Projekts namens „Märchen und Demenz“, das in Zusammenarbeit mit der AOK durchgeführt wird. Ziel ist es, das Langzeitgedächtnis und die kognitiven Fähigkeiten der Senioren zu fördern.
Positive Effekte der Märchenerzählung
Märchen haben eine nachweislich positive Wirkung auf das Wohlbefinden von Menschen mit Demenz. „Die kognitiven Fähigkeiten und das soziale Miteinander werden gestärkt,“ erklärt König weiter. Die Teilnehmer sprachen begeistert über die Geschichten und hatten viel Freude dabei, die bekannten Zeilen aktiv mitzusprechen. Diese Art des gemeinsamen Erlebens fördert nicht nur die mentale Aktivität, sondern schafft auch eine warme und unterstützende Gemeinschaft unter den Teilnehmern.
Das erzählerische Talent von Claudia König wird durch eine umfassende Schulung des Personals ergänzt, sodass auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Lage sind, die Märchen im Alltag der Senioren einzubringen. Die Einführung von Materialboxen mit Märcheninhalten sorgt dafür, dass die Geschichten Teil des täglichen Lebens werden können. So wird nicht nur die Lebensqualität der Demenzerkrankten verbessert, sondern auch das Arbeitsumfeld für das Pflegepersonal aufgefrischt.
Bei den Rückmeldungen der Einrichtungen, die am Projekt teilnehmen, zeigt sich, dass die Märchenstunden gut ankommen. Bewohner und Betreuungspersonal erleben diese Möglichkeit der Interaktion als wohltuend und bereichernd. „Es ist nicht nur eine Möglichkeit für die Senioren, sich zu erinnern, sondern auch für uns, gemeinsame Zeit zu verbringen,“ sagt eine Mitarbeiterin der Pflegeeinrichtung.
Das Projekt „Märchen und Demenz“ bietet somit eine nachhaltige Lösung, um das Leben von Menschen mit Demenz zu unterstützen. Die positiven Rückmeldungen ermutigen die Verantwortlichen, das Programm weiterzuführen und möglicherweise sogar auszubauen. So wird jeder Märchenbesuch für alle Beteiligten zu einer wertvollen Erfahrung.
Für weitere Informationen zu dem Projekt und seinen Zielen können Interessierte die Webseite www.maerchenunddemenz.de besuchen.