Germersheim

Märchenstunden bringen Licht ins Leben von Demenzkranken!

Die Rückkehr zu Kindheitserinnerungen hat für viele Menschen einen besonderen Charme, insbesondere für Senioren, die an Demenz leiden. In der Seniorentagespflege „Niederwiesen“ in Wörth findet eine bemerkenswerte Märchenstunde statt, die nicht nur nostalgische Gefühle weckt, sondern auch das Gedächtnis der Teilnehmer stärkt. Claudia König, die Märchenerzählerin, entführt die Zuhörer mit lebendigen Erzählungen in die Welt der Grimmschen Märchen.

„Es war einmal ein Schuster, der war ohne eigenes Verschulden arm geworden“, beginnt König und zieht damit sofort die Aufmerksamkeit ihrer älteren Zuhörer auf sich. In einem prächtigen, gold-glitzernden Kleid erzählt sie von den fleißigen Wichtelmännern, die dem Schuster helfen, wieder zu Wohlstand zu kommen. Die Senioren und Seniorinnen folgen fasziniert ihren Geschichten und können sogar einige der Zeilen aus „Schneewittchen“ mitsprechen. So entsteht eine lebendige Verbindung zwischen den Erzählungen und den Erinnerungen der Anwesenden, denn viele dieser Geschichten sind ihnen aus ihrer eigenen Kindheit vertraut.

Die Wirkung von Märchen

Märchen haben einen positiven Einfluss auf Menschen mit Demenz, wie die Verantwortlichen des Projekts „Märchen und Demenz“ betonen. Diese Initiative, die in Zusammenarbeit mit der AOK ins Leben gerufen wurde, zielt darauf ab, das Langzeitgedächtnis zu aktivieren. Claudia König erklärt, dass Märchen dazu beitragen, kognitive Fähigkeiten zu fördern und das allgemeine Wohlbefinden der Senioren zu steigern. Das gewisse Etwas der Geschichten fördert die soziale Interaktion und sorgt für eine entspannte Atmosphäre, in der die Teilnehmer ihre Gedanken und Gefühle teilen können.

Kurze Werbeeinblendung

Die große Resonanz auf die Märchenstunden zeigt sich nicht nur an den leuchtenden Augen der Zuhörer, sondern auch am positiven Feedback der Einrichtungen. Die Senioren berichten, dass sie sich während der Märchenstunde wohlfühlen und kreative Begegnungen haben. „Es ist eine schöne Sache für das Personal, etwas Neues auszuprobieren“, ergänzt König und stellt fest, dass das Interesse an solchen Veranstaltungen kontinuierlich wächst. Um diese Erfahrungen nachhaltig zu verankern, werden die Mitarbeiter in der Kunst des Märchenerzählens geschult und erhalten Materialien zur Unterstützung.

Die Märchenstunde wird nicht nur als unterhaltsame Abwechslung betrachtet, sondern auch als wertvolle Methode zur Förderung der geistigen Gesundheit älterer Menschen. Diese besonderen Veranstaltungen zeigen auf eindrucksvolle Art und Weise, dass die Kraft von Geschichten weit über die bloße Unterhaltung hinausgeht. Für viele Teilnehmer wird die Teilnahme an der Märchenstunde zu einer wertvollen Möglichkeit, sich mit Erinnerungen und Emotionen aus ihrer Jugend zu verbinden.

Weitere Informationen zu diesem Thema sind auf der Webseite www.maerchenunddemenz.de zu finden.

Quelle/Referenz
rheinpfalz.de

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"