Starkregen sorgt für Chaos in der Region
Am Dienstagabend hat ein intensives Gewitter den südlichen Landkreis Germersheim stark getroffen. Über Hagenbach fielen zwischen 50 und 60 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden, was zu einer Überlastung des Kanalsystems führte. Tobias Zimmermann, der Beigeordnete der Stadt Hagenbach, erklärte, dass der Regen extrem heftig war und sich das Unwetter über der Stadt festgesetzt hat.
Betroffene Infrastruktur und private Schäden
Die Fluten führten dazu, dass zahlreiche Keller in der Stadt stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. Schätzungen zufolge waren mehr als 100 Keller betroffen, obwohl nicht alle Eigentümer die Feuerwehr alarmierten. Durch defekte Rückstauklappen und andere bauliche Gegebenheiten drang das Wasser in die Keller ein. Während die städtischen Einrichtungen wie Kindertagesstätten vor großen Schäden verschont blieben, litten viele Privatpersonen unter den Wasserschäden.
Notfallmaßnahmen und kommunale Reaktionen
Die Feuerwehr Hagenbach war mit etwa 60 Einsätzen beschäftigt, um den Bürgerinnen und Bürgern zu helfen. Die Einsatzkräfte mussten priorisieren, da die Meldungen zu Überflutungen zahlreich waren. Zudem wurden einige Anrufe aus dem Urlaub registriert, bei denen besorgte Bürger Angehörige baten, den Zustand ihrer Immobilien zu überprüfen. Dies könnte dazu beigetragen haben, einige Schäden frühzeitig zu minimieren.
Überregionale Auswirkungen und Vorkehrungen
Auch im benachbarten Wörth wurden wegen des herannahenden Unwetters Badegäste aufgefordert, die Becken zu verlassen. Während Hagenbach und Umgebung stark betroffen waren, blieb der nördliche Teil des Landkreises, wie beispielsweise Leimersheim, weitgehend verschont. Die Niederschlagsmengen schwankten stark innerhalb der Region, wobei Kandel und Germersheim deutlich weniger Niederschlag registrierten.
Unfall aufgrund von Aquaplaning
Im Zusammenhang mit dem Unwetter kam es auch zu einem Unfall auf der B9, als ein Fahrer aufgrund der nassen Fahrbahn von der Straße abkam und gegen einen Baum prallte. Glücklicherweise wurden die Insassen nicht ernsthaft verletzt, mussten jedoch zur Abklärung in ein Krankenhaus gebracht werden.
Schäden an Stromversorgung und Leitungen
Zusätzlich führte das Unwetter zu Störungen im Stromnetz der Pfalzwerke Netz AG, was in mehreren Orten wie Lingenfeld und Westheim zu vorübergehenden Stromausfällen führte. Diese wurden durch Kabelschäden und umgestürzte Bäume verursacht. Auch am Mittwochmorgen waren in Wörth wieder einzelne Bereiche ohne Strom, was die Unangemessenheit der infrastrukturellen Vorbereitung auf solche Wetterereignisse unterstrich.
Fazit und Ausblick für die Gemeinde
Das extreme Wetter und die damit verbundenen Schäden erfordern eine kritische Überprüfung der städtischen Infrastruktur und Notfallpläne. Die Ereignisse in Hagenbach sind ein klarer Hinweis auf die Notwendigkeit, bessere Vorkehrungen zu treffen, um die Anfälligkeit der Region für solche Naturereignisse zu minimieren. Die Gemeinde hat die Chance, aus diesen Erfahrungen zu lernen und Maßnahmen zu ergreifen, um zukünftige Schäden zu reduzieren und die Resilienz ihrer Infrastruktur zu stärken.
– NAG