Bittlingers Kunst ist durch seine tiefgründigen und nachdenklichen Texte geprägt. Zusammen mit seinem langjährigen musikalischen Partner David Plüss am Keyboard und Percussionist David Kandert sorgte er für eine einmalige Atmosphäre. Seit über 40 Jahren schafft es der Künstler, Menschen mit seinen Liedern zu bewegen, die oft von alltäglichen Beobachtungen bis hin zu globalen Herausforderungen erzählen. Seine Fähigkeit, theologische Themen in die Musik einzubinden, verstärkt die Wirkung seiner Lieder erheblich.
Bereits beim ersten Ton wurde deutlich, dass Bittlinger sein Publikum zu fesseln versteht. Jährlich gibt er etwa 100 Konzerte, in denen er immer wieder auf die Wichtigkeit der Kommunikation hinweist. Es sind die „Fußabdrücke“ – die Spuren, die wir hinterlassen – die er thematisiert und in seinen Liedern kunstvoll umsetzt.
Interaktiver Konzertabend
Rund 250 Zuhörer erlebten ein zweistündiges Konzert, das durch eine interaktive Atmosphäre geprägt war. Bittlinger, der die Zuschauer schnell zum Mitsingen brachte, präsentiere die Liedtexte auf einer großen Leinwand. Ein Höhepunkt des Abends war die Ballade „Kleine blaue Murmel“, die einen eindringlichen Appell an die Zuhörer richtete, über die Zerbrechlichkeit der Erde nachzudenken. Dabei warf der Künstler einen Blick aus dem Weltall auf den blauen Planeten und kritisierte, wie wir ihn behandelen.
Sein Engagement gegen Unterdrückung und Aufrüstung war deutlich spürbar. Bittlinger machte klar, dass die Stimme der Christen über das Geflüsterte von „ja und Amen“ hinausgehen sollte und dass die Segnung von militärischen Gerätschaften der falsche Weg sei. Mit persönlichen Erlebnissen aus seinen Büchern fesselte er das Publikum, während seine Musiker ebenfalls Soloauftritte hatten.
Botschaften von Glauben und Offenheit
Neben seinen neuen Songs erfreuten sich auch Klassiker wie „Sei behütet“ und „Aufstehn, aufeinander zugehen“ großer Beliebtheit. Die Zuschauer standen spontan auf und sangen lautstark mit. Hier wurde deutlich, dass die moderne Kirchenmusik vielen bekannt war und Anklang fand.
Die Kombination aus seinen einprägsamen Melodien und der klaren Botschaft von Toleranz, Offenheit und einem inklusiven Glauben hinterließ einen bleibenden Eindruck. Bittlingers Engagement, sich für Flüchtlinge einzusetzen und fremdenfeindliche Strukturen abzulehnen, spiegelt seine christlichen Werte wider. „Der Glaube darf keine Mauern bauen, sondern muss Brücken schlagen“, betonte er, während er sein Publikum dazu ermutigte, offen und anderen gegenüber freundlich zu sein.
Doch auch der Humor kam während des Konzerts nicht zu kurz. Bittlinger unterhielt die Zuhörer mit persönlichen Geschichten und ließ einen charmanten Pfälzer Witz durchscheinen. Dies machte den Abend nicht nur musikalisch, sondern auch persönlich. Man hatte das Gefühl, einem guten Freund zuzuhören. Dieses Konzert ließ unzweifelhaft seine Spuren in den Herzen der Anwesenden zurück und war ein passender Beitrag zum 275. Jubiläum der protestantischen Kirche in Winnweiler.