Im malerischen Westen der Pfalz haben engagierte Jugendliche und Leiter des Projekts Dorfraumentwickler einen bemerkenswerten Fortschritt erzielt. Das Ziel: Eine Brücke zwischen den Generationen und den Menschen auf dem Land zu schlagen. Der Weg war jedoch nicht ohne Hürden, insbesondere seit der Beginn des Projekts mitten in der Coronapandemie, was bedeutete, dass die Initiatoren mit verzögerten Zeitplänen und unerwarteten Herausforderungen konfrontiert waren.
Trotz dieser Schwierigkeit blicken die Projektleiter optimistisch auf die erzielten Ergebnisse. Heidrun Krauß vom evangelischen Landesjugendpfarramt, das als Träger des Projekts fungiert, zieht eine positive Bilanz: „Wir sind in allem, was wir uns vorgenommen hatten, einfach zwei Jahre zurück“, erklärt sie, fügt aber hinzu, dass das Projekt für die Region insgesamt von großer Bedeutung war. Es bot vielen Menschen, einschließlich Kinder und Jugendliche, das Gefühl, wahrgenommen zu werden.
Ressourcen für Integration schaffen
Besonders hervorzuheben ist das Engagement der mehr als 100 Jugendlichen aus 23 Dörfern, die aktiv an der Forschung mit den Dorfraumentwicklern teilnahmen. Ingo Schenk, Koordinator des Projekts, hebt hervor, dass die Jugendlichen nicht nur Probleme identifizierten, sondern auch aktiv Lösungen entwickelten. Ein leuchtendes Beispiel dafür ist das Neubürgerfest, das von Jugendlichen aus Relsberg und Reipoltskirchen organisiert wurde, um Neuankömmlinge in die Gemeinschaft zu integrieren. Freude wie auch kreative Ideen standen im Mittelpunkt dieses Events.
Der Bauwagen der Dorfraumentwickler, der über mehrere Monate in verschiedenen Orten stationiert war, zog zahlreiche Besucher an und wurde zu einem festen Anlaufpunkt für Kinder und Jugendliche. Das ist wichtig, um soziale Kontakte und ein Gefühl der Zugehörigkeit zu fördern, betont Schenk. In Glanbrücken wurde sogar ein eigener Jugendraum eingerichtet, was die lokale Jugend nachhaltig stärkt.
Innovative Ansätze zur Förderung der Gemeinschaft
Ein besonders innovativer Ansatz des Projekts war der Spiele-Wagen, der in den Jahren 2022 und 2023 über 3.000 Menschen erreicht hat. Die Idee dahinter ist einfach: Auf Anfrage fahren die Mitarbeitenden in die Ortschaften und bieten verschiedene Spiele und Aktivitäten an, darunter Tischhockey. Diese Aktionen schaffen nicht nur Unterhaltung, sondern fördern auch das Gemeinschaftsgefühl und die soziale Interaktion.
Zukünftig soll das Projekt weitergeführt werden. Heidrun Krauß berichtet, dass bereits ein Antrag auf Weiterförderung gestellt wurde, um das Konzept unter dem Motto „Demokratie-Wagen“ auszubauen. Dabei soll die positive Erfahrung des Bauwagens genutzt werden, um auch Themen der politischen Bildung und Teilhabe anzugehen. Schenk ist zuversichtlich: „Es bleibt abzuwarten, wie die weiteren Schritte aussehen, doch die Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung ist gelegt.“
Ein Lichtblick für die Region
Das Projekt Dorfraumentwickler geht also nicht einfach zu Ende, sondern evolviert weiter. Es zeigt, wie Gemeinschaftsprojekte nicht nur zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts beitragen können, sondern auch eine wichtige Rolle in der lokalen Bildung und Integration spielen. Die Impulse, die aus dieser Initiative entstehen, sind vielversprechend und öffnen Türen für weitere Maßnahmen, die das Leben der Menschen im Kreis Kusel nachhaltig verbessern können.
Entwicklung der Dorfgemeinschaften
Das Projekt Dorfraumentwickler hat in den letzten Jahren nicht nur zur Stärkung der Jugendarbeit beigetragen, sondern auch die insgesamt sozialen Strukturen in den betroffenen Gemeinden verbessert. Die Initiative zielte darauf ab, die Menschen in ländlichen Regionen zusammenzubringen, was in Anbetracht der demografischen Veränderungen in Deutschland von großer Bedeutung ist. Ländliche Gebiete sehen sich zunehmend Herausforderungen wie demografischem Wandel und Abwanderung des jungen Fachkräftepotenzials gegenüber.
Durch die Einbindung von Jugendlichen in die Projektarbeit wurde nicht nur das Verantwortungsbewusstsein gefördert, sondern auch die Möglichkeit geschaffen, auf lokale Bedürfnisse und Probleme aufmerksam zu machen. Der persönliche Kontakt zwischen den neuen und alten Dorfbewohnern konnte gestärkt werden, was wichtig für die Integration und das Gemeinschaftsgefühl ist.
Förderung durch öffentliche Mittel und Bedeutung des Projekts
Die Finanzierung des Projekts war nicht nur von der Initiative Alte Welt abhängig, sondern erhielt auch Unterstützung durch öffentliche Mittel. Insbesondere das Land Rheinland-Pfalz hat in zahlreichen Initiativen zur Stärkung der Dorfgemeinschaften investiert. Diese Programme sollen dazu beitragen, die Lebensqualität in ländlichen Gebieten zu erhalten und weiterzuentwickeln. Das Projekt Dorfraumentwickler ist ein Beispiel dafür, wie solche Initiativen die soziale Interaktion anregen und unterversorgte Gebiete unterstützen können.
Die Ergebnisse der Arbeit werden sich nicht nur auf die gegenwärtige Generation auswirken, sondern auch langfristige Veränderungen in der Struktur und den Beziehungen innerhalb der Dorfgemeinschaften nach sich ziehen. Es ist entscheidend, solche Projekte fortzuführen, um die Resilienz der ländlichen Gemeinden zu stärken und die Menschen weiterhin zu ermutigen, sich aktiv in ihre Gemeinschaften einzubringen.
Rückblick auf Erfolge und zukünftige Perspektiven
Insgesamt zeigt das Projekt erfolgreiche Ansätze, wie soziale Unterstützung und Gemeinschaftsprojekte in ländlichen Regionen effektiv durchgeführt werden können. Veranstaltungen wie das Neubürgerfest in Relsberg und Reipoltskirchen stellen nicht nur ein Beispiel für gelungene Integration dar, sondern bieten auch eine Plattform für künftige Initiativen. Es bleibt spannend zu beobachten, wie die Fortführung des Projektes unter dem Motto „Demokratie-Wagen“ kommende Generationen beeinflussen wird, besonders in Bezug auf politische Bildung und Engagement der Jugend.
Daher sind weitere Förderanträge und die Sicherstellung von finanziellen Mitteln von zentraler Bedeutung, um die bereits erzielten Erfolge zu festigen und langfristige Veränderungen zu erreichen. Ein starkes gemeinschaftliches Engagement ist unerlässlich, um die sozialen Herausforderungen zu bewältigen, denen ländliche Gemeinden gegenüberstehen.
– NAG