Die Integrierte Gesamtschule Herrstein-Rhaunen hat die aufregende Möglichkeit, Teil eines neuartigen Pilotprojekts zu sein, das darauf abzielt, Schülern praktische Erfahrungen mit Demokratie zu vermitteln. Das Bildungsministerium Rheinland-Pfalz hat diese Schule als eine von fünf Institutionen für das Projekt „aula“ ausgewählt. In dieser Initiative steht nicht nur das Lernen über demokratische Prozesse im Mittelpunkt, sondern es wird den Schülern auch aktiv ermöglicht, sich an Entscheidungen zu beteiligen, die ihren Schulalltag betreffen.
Im Rahmen des Projekts schließen die Teilnehmer einen Vertrag mit der Schulkonferenz. Dieser Vertrag verpflichtet die Schulgemeinschaft dazu, die in „aula“ festgelegten Maßnahmen umzusetzen. Es geht darum, ein demokratisches System zu schaffen, in dem die Stimme jedes Schülers zählt. Die Aufgabe der Schüler besteht darin, ihre individuellen Ideen über eine Online-Plattform einzubringen, die für kreative und demokratische Vorschläge genutzt wird.
Demokratische Beteiligung erfahren
Ein besonders interessantes Element des Projekts ist die demokratische Abstimmung. Hier treten die Vorschläge der Schüler in einem Wettbewerb gegeneinander an. Diese Art der Partizipation gibt den Jugendlichen die Möglichkeit, direkte Erfahrungen mit den Folgen ihrer Entscheidungen zu machen. Sie sehen, wie ihre Ideen in der Gemeinschaft wahrgenommen werden und welche Auswirkungen diese auf ihren Schulalltag haben können. Das fördert nicht nur das Verständnis für demokratische Prinzipien, sondern auch das Verantwortungsbewusstsein der Schüler.
Die Pilotphase des Projekts ist auf zwei Jahre angelegt, was bedeutet, dass die Schüler ausreichend Zeit haben, um zu lernen, zu experimentieren und zu wachsen. Das „aula“-Projekt ist Teil einer breiteren Initiative, an der insgesamt 40 Schulen in Deutschland beteiligt sind. Diese Schulen haben die Chance, als Vorreiter für die nächste Generation von demokratisch engagierten Bürgern zu fungieren.
Die Wichtigkeit eines solchen Projekts kann nicht genug betont werden. In einer Zeit, in der viele junge Menschen das Gefühl haben, dass ihre Meinungen nicht gehört werden, bietet das „aula“-Projekt eine Plattform, die Stimmen der Schüler zu erheben und in die Entscheidungsfindung einzubeziehen. Es symbolisiert einen Schritt in Richtung einer aktiveren und inklusiveren Demokratie, die nicht nur auf dem Papier existiert, sondern auch im täglichen Leben erfahrbar ist.
Durch die aktive Teilnahme an der Gestaltung ihres schulischen Umfelds lernen die Schüler nicht nur die Grundlagen der Demokratie, sondern auch wichtige Lebenskompetenzen wie Teamarbeit, Kommunikationsfähigkeit und kritisches Denken. Diese Fähigkeiten sind in einer sich ständig verändernden Welt von entscheidender Bedeutung und helfen den Jugendlichen, sich in ihrer Zukunft zurechtzufinden.
– NAG