Die Lage der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland zeigt sich düster, wie das aktuelle Mittelstands-Panel der KfW-Bankengruppe belegt. Laut einer großangelegten Umfrage, die die Entwicklungen im vergangenen Geschäftsjahr 2023 analysierte, müssen viele dieser Unternehmen mit erheblichen Umsatzrückgängen kämpfen. Im Vergleich zum Vorjahr erlitten die Unternehmen durchschnittliche Umsatzverluste von 4,6 Prozent, was einem Rückgang von 246 Milliarden Euro auf eine Gesamtsumme von 5,1 Billionen Euro entspricht. Ein besonders alarmierender Aspekt ist, dass selbst Preiserhöhungen nicht ausreichten, um diesen Rückgang auszugleichen; real liegt das Umsatzminus sogar bei alarmierenden 10 Prozent.
Die KfW-Umfrage bezieht sich ausschließlich auf Unternehmen mit einem Jahresumsatz von maximal 500 Millionen Euro und erfasst insgesamt 32,83 Millionen Beschäftigte in Deutschland. Trotz dieser rückläufigen Umsätze scheint die durchschnittliche Umsatzrendite von 7,0 Prozent stabil zu sein, während die Eigenkapitalquote leicht auf 30,6 Prozent gefallen ist.
Investitionsbereitschaft nimmt ab
Die Prognosen für die Zukunft gestalten sich weiterhin pessimistisch. Rund 35 Prozent der Befragten erwarten sinkende Erlöse im laufenden Jahr, während lediglich 15 Prozent auf steigende Umsätze hoffen. Besonders auffällig ist der mittelfristige Ausblick bis 2026, wo 29 Prozent der befragten Unternehmen ihren Umsatz zurückgehen sehen – ein Rekordwert in dieser Umfrage.
Ohne Zweifel hat die aktuelle wirtschaftliche Lage auch die Investitionsbereitschaft der Unternehmen geschmälert. Der Anteil der investitionswilligen Firmen ist im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozentpunkte auf 39 Prozent gesunken. Dies führt dazu, dass Verhandlungen mit Banken über Investitionskredite seltener und komplizierter werden. Kleinere Unternehmen berichten verstärkt von fehlgeschlagenen Verhandlungen und abgelehnten Kreditlinien.
Michael Schwartz, KfW-Ökonom, äußert sich zu den Ergebnissen optimistisch, erkennt jedoch ernsthafte Risse im Fundament der deutschen Wirtschaft. Trotz dieser stabilen Grundstruktur der Unternehmen werden die Herausforderungen, die sich aus der gegenwärtigen konjunkturellen Situation ergeben, offenbar immer gravierender.
Für weitere Informationen zu dieser Thematik und den potenziellen Auswirkungen auf den Mittelstand, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.rhein-zeitung.de.