Katastrophe
Aktualisiert am 10.08.2024, 19:33 Uhr
Nach dem tragischen Hotel-Einsturz in Kröv an der Mosel widmet sich die Gemeinde nicht nur der Suche nach der Ursache, sondern auch der emotionalen Unterstützung der Hilfskräfte und Angehörigen.
© dpa/Laszlo Pinter
Emotionale Unterstützung für Einsatzkräfte
Der eindrucksvolle Einsatz der Rettungskräfte nach dem Zusammenbruch des Hotels stellt für die Helfer nicht nur eine physische, sondern auch eine emotionale Herausforderung dar. Einsatzleiter Jörg Teusch erklärte, dass der Absturz des Gebäudes bei den Helfern für viel Adrenalin, aber auch für emotionalen Stress gesorgt hat. Die Einsatzkräfte, die bei solchen Katastrophen oft mit traumatischen Erlebnissen konfrontiert werden, benötigen Unterstützung nach einem solch intensiven Einsatz.
Für Sonntag ist ein Gottesdienst zum „gemeinsamen Innehalten und Haltgeben“ geplant. Dieser Gottesdienst bietet den Helfern, sowie den Notfallseelsorgern, die Möglichkeit, zusammenzukommen und über ihre Erlebnisse zu sprechen. Teusch betonte die Wichtigkeit dieses Zusammenkommens als ersten Schritt zur Rückkehr zur Normalität. „Es ist unerlässlich, dass wir auch auf uns selbst achten“, sagte er.
Bergung der Verstorbenen und Suche nach der Ursache
In den Trümmern des teilweise eingestürzten Hotels in Kröv wurden zwei Menschen lebendig geborgen, darunter der 59-jährige Hotelbesitzer und eine 64-jährige Frau. Die Bestürzung in der Gemeinde ist groß, da insgesamt neun Menschen von dem Unglück betroffen waren, von denen zwei ihr Leben verloren. Die restlichen sieben Personen konnten teils verletzt, teils selbst in Sicherheit gebracht werden.
Die Polizei kündigte an, dass die Abrissarbeiten zum sicheren Entfernen des verbleibenden Schutts fortgesetzt werden, um den Gutachtern eine Untersuchung der Unglücksursache zu ermöglichen. Der Gutachter hat bereits damit begonnen, die Statik des Gebäudes zu analysieren, und es wird damit gerechnet, dass die Untersuchung mehrere Wochen in Anspruch nehmen könnte.
Wichtigkeit der Ermittlungen
Die Unglücksursache bleibt unklar und sorgt nicht nur bei den Anwohnern, sondern auch bei den Einsatzkräften für Fragen. „Es ist äußerst ungewöhnlich, dass ein Gebäude einfach so zusammenbricht“, sagte Teusch. Es wird erwartet, dass die umfangreichen Ermittlungen der Polizei und des Gutachters mehrere Monate in Anspruch nehmen können, um den genauen Grund für den Einsturz zu identifizieren.
Die Staatsanwaltschaft hat ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet, und der Gutachter ist beauftragt, die genaue Ursache des Unglücks aufzudecken, um solche Vorfälle in Zukunft möglicherweise zu verhindern.
Gemeinschaft steht zusammen
Die Gemeinde Kröv hat in dieser schweren Zeit zusammengefunden, und die Beteiligten zeigen sich solidarisch. Der kommende Gottesdienst wird nicht nur als Gelegenheit zum Gedenken an die Verstorbenen genutzt, sondern auch dazu, die Einsatzkräfte und Angehörigen zu unterstützen. Die Tragödie hat nicht nur individuelle Schicksale berührt, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl gestärkt.
Mit einem klaren Fokus auf gegenseitige Unterstützung und Zusammenhalt versucht die Gemeinde, die grausame Realität dieser Tragödie zu bewältigen und für die Zukunft besser vorbereitet zu sein.
– NAG