25. August 2024, 16:00 Uhr
Die katholische Kirche in Bad Kreuznach setzt neue Akzente. Ab dem 7. September können die Bürger und Gläubigen in der Stadt ein neuartiges Projekt erleben, das sich „Offenes Heilig Kreuz“ nennt. In einem Monat voller Vorträge, Diskussionen und interaktiver Aktionen soll das traditionelle Bild von Kirche aufgebrochen werden. Im Rahmen eines Pressegesprächs schilderte Pfarrer Michael Kneib die Absicht, diese Veranstaltungen direkt in den urbanen Raum zu bringen, um ein breiteres Publikum zu erreichen.
Im vergangenen Jahr lag der Fokus bei der Premiere von „Offenes Heilig Kreuz“ auf der Etablierung einer neuen Kommunikationsform zwischen Kirche und Gemeinde. Die Ergebnisse seien vielversprechend gewesen, so Kneib, der den kommunikativen Austausch als einen wichtigen Bestandteil des Projekts beschreibt. „Es hatte den Effekt, die tun was“, betonte er, was die Initiative des Teams zur Fortführung des Projekts unterstreicht. Die Organisatoren sind sich der Bedeutung dieser Plattform bewusst, die es den Menschen ermöglicht, aktiv in den Dialog zu treten und ihre Ideen einzubringen.
Einblicke in das Programm
Das Programm, das ab dem 7. September in Bad Kreuznach auf die Beine gestellt wird, umfasst eine Vielzahl von Formaten. Schwerpunktmäßig sollen die Teilnehmer die Möglichkeit haben, an Vorträgen teilzunehmen, welche verschiedene Aspekte des Glaubens und der Papstkirche beleuchten. Auch Diskussionsrunden sind geplant, die eine offene Kommunikation fördern. Ein zentraler Punkt ist, dass die Themen nicht nur von den Veranstaltern vorgegeben werden, sondern auch durch die Anregungen der Teilnehmer gestaltet werden können.
Das Team um Kaplan Patric Schützeichel, Theresa Theis und Matthias Degen hat sich intensiv auf diese Reihe an Veranstaltungen vorbereitet. Es ist ein klares Ziel, euren direkten Bezug zur Stadt und zu den Menschen zu stärken und die Kirche als einen Ort der Begegnung und des Dialogs zu etablieren. Während der Veranstaltungen sollen die Teilnehmenden nicht nur zuhören, sondern aktiv mitdiskutieren und ihre Perspektiven einbringen können.
Ein Weg zu mehr Offenheit
Das Projekt „Offenes Heilig Kreuz“ möchte die Beziehung zwischen der katholischen Kirche und den Menschen in Bad Kreuznach verändern. In einem Interview teilte Kneib mit, dass Kirchen oft als geschlossen oder schwer zugänglich wahrgenommen werden. Dieses Projekt will diesen Eindruck aufbrechen und zeigt, dass es auch anders geht. Durch das Angebot von Vorträgen und Diskussionen soll ein Raum für Begegnung und Austausch geschaffen werden, der weit über die traditionellen Gottesdienste hinausgeht.
Die katholische Kirche in Bad Kreuznach sieht sich vor der Herausforderung, junge Menschen und Familien zu erreichen. „Ein lebendiges Programm kann dazu beitragen, die Kirche neu zu positionieren“, ergänzt Theresa Theis, die als stellvertretende Vorsitzende des Pfarrgemeinderates fungiert. Indem sie Veranstaltungen in das Herz der Stadt bringt, streben sie an, die Kirche als Teil des täglichen Lebens der Menschen vorzustellen.
Die Organisatoren sind optimistisch, dass das Projekt auf positive Resonanz stoßen wird. „Wir möchten den Menschen zeigen, dass Kirche mehr ist als nur ein Ort, um an Sonntagen zu beten“, sagt Kaplan Schützeichel. Die interaktiven Formate laden ein, den Glauben in einem modernen Zusammenhang zu betrachten und anzuwenden.
Eine spannende Frage, die sich beim Blick auf „Offenes Heilig Kreuz“ aufdrängt, ist: Wie kann die Kirche mit der heutigen Gesellschaft in Kontakt treten? Die Veranstalter hoffen, dass durch diese Initiative der Dialog über Glaubensfragen neu angestoßen und dass es leichter wird, traditionelle Riten mit modernen Lebensweisen zu verbinden. Dies könnte möglicherweise auch dazu beitragen, die Abwanderung von Gläubigen zu stoppen und neue Interessierte zu gewinnen.
Das Projekt „Offenes Heilig Kreuz“ im Detail
Ab dem 7. September wird die katholische Kirche Bad Kreuznach ein umfangreiches Programm anbieten, das Vorträge, Diskussionen und verschiedene Aktionen umfasst. Dieses innovative Projekt hat zum Ziel, den Dialog zwischen der Kirche und der Gemeinde zu fördern, indem es die Kirche als einen Raum für Begegnung und Austausch präsentiert. Pfarrer Michael Kneip betont dabei, dass es sinnvoll sei, Veranstaltungen direkt in den städtischen Raum zu integrieren, um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen.
Die Organisatoren planen sogar eine Mischung aus kulturellen und spirituellen Angeboten. Dazu gehören unter anderem musikalische Darbietungen, Kunstinstallationen sowie Gesprächsrunden zu aktuellen gesellschaftlichen Themen. Durch diese Vielfalt erwartet das Team, nicht nur die Gemeindemitglieder, sondern auch interessierte Bürger anzusprechen, die sich sonst möglicherweise nicht mit kirchlichen Veranstaltungen befassen würden.
Die Relevanz von kirchlicher Offenheit in der heutigen Gesellschaft
In einer zunehmend pluralistischen und diversifizierten Gesellschaft ist die Rolle der Kirche häufig Gegenstand von Diskussionen. Die Katholische Kirche sieht sich Herausforderungen gegenüber, die von sinkenden Mitgliedszahlen bis hin zu einem veränderten gesellschaftlichen Wertekanon reichen. Angebote wie „Offenes Heilig Kreuz“ könnten eine Möglichkeit darstellen, die Relevanz der Kirche zu betonen und neue Zielgruppen zu erreichen.
Eine Studie der Deutschen Bischofskonferenz zeigt, dass viele junge Menschen nach Sinn und Gemeinschaft suchen, jedoch oft eine Distanz zur institutionellen Kirche empfinden. Projekte mit einem offenen Charakter könnten dazu beitragen, diese Kluft zu überbrücken.
Gelungene Beispiele aus anderen Gemeinden
Ein Blick auf ähnliche Initiativen in anderen Städten zeigt, dass derartige Formate durchaus erfolgreich sein können. In München beispielsweise hat die St. Lukas-Gemeinde ein Projekt ins Leben gerufen, das sich „Kirche für alle“ nennt. Hier werden regelmäßige offene Treffpunkte angeboten, die den Austausch über religiöse Themen und gesellschaftliche Fragestellungen fördern. Der Erfolg solcher Initiativen beruht auf der aktiven Mitgestaltung durch die Gemeinde und einem klaren Fokus auf Inklusion und Offenheit.
Ein weiteres Beispiel ist die evangelische Kirche in Hamburg, die mit ihrem „Kultur-Café“ gezielt kulturelle Veranstaltungen in die Kirche integriert hat. Diese Angebote zielen darauf ab, Menschen unabhängig von ihrer religiösen Zugehörigkeit zusammenzubringen und dem gesellschaftlichen Trend von Vereinzelung entgegenzuwirken.
Diese Beispiele verdeutlichen, dass die Kirche durch solche Projekte nicht nur ihre eigene Relevanz steigern, sondern auch als wertvoller Teil des sozialen Lebens in den Gemeinden wahrgenommen werden kann.
– NAG