In Böhl-Iggelheim wird die Geschichte lebendig – und das auf sehr unterhaltsame Weise. Tatsächlich scheint es, als wären die Römer zurückgekehrt, jedoch nicht in physischer Form, sondern durch eine faszinierende Sonderausstellung im Museum Altes Schulhaus. Hier können Besucher mehr als 700 Playmobilfiguren in Szenen bestaunen, die das römische Leben um das Jahr 200 nach Christus beeindruckend nachstellen.
Die Ausstellung, die Peter Linn, der 2. Vorsitzende des Heimatpflege- und Museumsvereins Böhl-Iggelheim e.V., kuratiert hat, ist das Ergebnis intensiver Zusammenarbeit mit Archäologen und Wissenschaftlern. Sie zeigt, dass Hintergründe und Details im Ausstellungsdesign nicht dem Zufall überlassen wurden. Jedes Modell wurde sorgfältig geplant, um einen realistischen Einblick in das Alltagsleben der Römer zu bieten.
Vielfältige Einblicke in das römische Leben
Die Dioramen sind nicht nur einfach angeordnet, sie erzählen Geschichten: von Handwerk und Handel bis hin zu Schule und Kindheit. Besucher können zum Beispiel die römische Bestattung mitverfolgen oder einen Blick auf den täglichen Agro-Alltag werfen. Auch das Militär ist prominent vertreten, mit Legionären in voller Rüstung, die ihre Positionen einnehmen, und Gladiatoren, die sich auf den Wettkampf vorbereiten. Die liebevolle Detailtreue der Präsentation ist beachtenswert und sorgt dafür, dass die Figuren lebendig wirken.
Ein Highlight ist die Nachbildung des Mithras-Tempels aus Gimmeldingen sowie die Iggelheimer Jupitersäule, die im Reiss-Engelhorn-Museum in Mannheim zu bewundern ist. Neben der historischen Darstellung hat Linn auch humorvolle Elemente in die Ausstellung eingebaut, wie etwa einen „Gelben Engel“, der einem Fahrzeug hilft, das einen Hinkelstein transportiert. Solche Details tragen dazu bei, die Besucher zum Schmunzeln zu bringen und machen die Geschichte greifbar.
Bereits in vielen anderen Städten, wie Bad Dürkheim und Herxheim, hat die Ausstellung große Erfolge gefeiert. In Böhl-Iggelheim wird sie bis zum 15. Dezember 2024 im Museum Altes Schulhaus zu sehen sein, und das an jedem Öffnungstag von 14:00 bis 17:00 Uhr. Besondere Führungen sind für Schulen und Gruppen geplant, wobei die Möglichkeit für kreatives Gestalten an zwei Tischen zu einem interaktiven Erlebnis für junge Besucher werden kann.
Es finden auch spezielle Aktionstage statt. Am 22. September wird ein Bronzegießer vor Ort sein, gefolgt von einem Münzfälscher am 29. September. Mit einer römischen Schule am 3. Oktober und einem Legionär in voller Rüstung am 17. November wird die Ausstellung weiter bereichert. Diese Programmpunkte machen die Veranstaltung für Familien und Geschichtsinteressierte besonders attraktiv.
In diesem Rahmen erwarten die Organisatoren großes Interesse und möchten mit der Präsentation nicht nur die Geschichte der Römer, sondern auch die regionale Vergangenheit in den Mittelpunkt rücken. Wie Peter Linn hervorhebt, hat er und das gesamte Team viel Herzblut in das Projekt gesteckt, um die Faszination der römischen Zeit für die jüngeren Generationen erlebbar zu machen.
Wer mehr über diese interessante Schau erfahren möchte, findet umfassende Informationen auch auf www.speyer-kurier.de.