In der Gemeinde Maikammer hat das Upgrade des Kunstrasenplatzes und des benachbarten DFB-Minispielfelds begonnen. Der alte Belag wurde bereits entfernt, und das Team von FieldTurf Tarkett hat die Arbeiten aufgenommen, um eine neue elastische Trageschicht einzubauen, bevor der eigentliche Kunstrasen verlegt wird.
Ein besonderer Fokus liegt bei der Sanierung auf der Verwendung von umweltfreundlichen Materialien. Als füllendes Material wird ein sogenannter „Infill“ aus der Maispflanze verwendet. Diese umweltbewusste Entscheidung wurde von Karl Schäfer, dem noch amtierenden Bürgermeister der Gemeinde, betont. Sein Zitat verdeutlicht das Ziel der Sanierung: „Werden Kunstrasenplätze mit ökologischen Infills verfüllt, kann kein Mikroplastik in die Umwelt gelangen.“
Innovative Materialien für die Umwelt
Das verwendete Produkt namens PureGrain gilt als die neueste Entwicklung im Bereich der ökologischen Infill-Materialien. FeldTurf Tarkett beschreibt, dass PureGrain aus dem nicht essbaren Teil der Maispflanze hergestellt wird und vollständig biologisch abbaubar ist. Diese Innovation stellt eine deutliche Abkehr von den herkömmlichen Kunststoffgranulaten dar, die bisher häufig als Füllstoffe verwendet wurden. Solche Gummigranulate sind bekannt dafür, Mikroplastik zu produzieren und in die Umwelt zu gelangen.
Der Mais, aus dem das PureGrain gewonnen wird, stammt aus gentechnikfreiem Anbau in Europa. Das Granulat selbst zeichnet sich durch verschiedene Vorteile aus: Es ist staubfrei, geruchlos und bietet hitzesenkende Eigenschaften sowie hohe UV-Beständigkeit. FieldTurf setzt sich auch dafür ein, dass verschiedene Kunstrasen-Systeme mit diesem ökologischen Infill sowohl nach dem „FIFA-Quality“ als auch nach dem „FIFA-Quality Pro Standard“ zertifiziert werden.
Die finanziellen Rahmenbedingungen für die Sanierungsarbeiten sind ebenfalls bemerkenswert. Insgesamt belaufen sich die Baukosten auf rund 369.000 Euro. Davon wird ein Förderbetrag von etwa 92.000 Euro bereitgestellt, was die Umstellung auf umweltfreundliche Materialien zusätzlich unterstützt. Karl Schäfer äußerte sich optimistisch, dass der neue Kunstrasenplatz bei gutem Wetter bis spätestens 13. September fertiggestellt wird.
Die Entscheidung für eine umweltfreundliche Bauweise ist nicht nur eine Reaktion auf den gestiegenen Fokus der Öffentlichkeit auf Nachhaltigkeit, sondern zeigt auch, dass die Gemeinde Maikammer bestrebt ist, ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Indem sie den Kunstrasenplatz modernisieren und gleichzeitig eine nachhaltige Wahl treffen, trägt die Gemeinde zur langfristigen Gesundheitsförderung von Sportanlagen bei.
Ein Schritt in die Zukunft der Sportplätze
Die Sanierung des Kunstrasenplatzes in Maikammer setzt ein starkes Zeichen für die Verbindung von Sport und Umweltschutz. Es ist nicht nur ein Upgrade für die sportliche Infrastruktur, sondern auch ein Statement für die Relevanz grüner Technologien in der Gemeinde. Die Verwendung von PureGrain könnte als Modell für ähnliche Projekte in anderen Gemeinden dienen, die ihren Kunstrasen umweltfreundlicher gestalten wollen.
Insgesamt wird der Prozess als innovativ und zukunftsorientiert angesehen, sowohl für die Sportler, die die Anlagen nutzen, als auch für die Natur, die von den gewählten Materialien profitiert. Es bleibt abzuwarten, wie diese umweltfreundlichen Maßnahmen in der Praxis aufgenommen werden und welche weiteren Schritte die Gemeinde Maikammer in der Zukunft in Bezug auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz unternehmen wird.
Umweltfreundliche Alternativen im Sportbereich
Die Verwendung von umweltfreundlichen Materialien in sportlichen Einrichtungen nimmt in der heutigen Zeit zunehmend zu. Kunstrasenplätze, die mit biologisch abbaubaren Infills gefüllt sind, bieten eine vielversprechende Alternative zu traditionellen Rasenbelägen, die oft mit Mikroplastik gefüllt werden. Solche Innovationen sind nicht nur für die ökologischen Auswirkungen von Bedeutung, sondern auch für die Gesundheit der Sportler. Bei der Verwendung von Kunstrasen mit konventionellem Infills können beim Abrieb schädliche Partikel in die Umwelt gelangen. Der Umstieg auf biologisch abbaubare Materialien wie PureGrain könnte diese Probleme mindern.
Immer mehr Kommunen und Sportvereine erkennen die Notwendigkeit, nachhaltige Lösungen zu finden. Die Entscheidung der Gemeinde Maikammer, auf einen umweltbewussten Kunstrasenplatz zu setzen, könnte als Vorbild für andere Städte dienen, die ebenfalls auf nachhaltige Entwicklung Wert legen. Über die Anwendungsgebiete hinaus können solche Initiativen auch bei Sportlern selbst auf großes Interesse stoßen, die zunehmend Wert auf umweltbewusste Praktiken legen.
Finanzierung und Förderung von Sportstätten
Die Finanzierung von Sportstätten stellt viele Kommunen vor Herausforderungen, insbesondere in Zeiten knapper kommunaler Haushalte. In Maikammer wird ein Teil der Kosten für die Sanierung des Kunstrasenplatzes aus Fördermitteln gedeckt. Solche finanziellen Unterstützungen sind oft entscheidend, da sie es kleineren Gemeinden ermöglichen, wichtige Infrastrukturen zu bauen oder zu renovieren, ohne die lokale Bevölkerung übermäßig zu belasten.
Die Förderung von Sportstätten erfolgt in der Regel durch staatliche Programme oder regionale Sportverbände. In Deutschland gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten, die speziell für die Verbesserung der Sportinfrastruktur auf kommunaler Ebene gedacht sind. Dazu gehören beispielsweise Programme, die für die Renovierung, den Bau von neuen Anlagen oder die Umstellung auf nachhaltige Materialien bereitgestellt werden. Diese Institutionen unterstützen Gemeinden nicht nur finanziell, sondern auch durch Beratung in Bezug auf ökologische Standards.
Wachsender Trend zu nachhaltigen Sportstätten
Der Trend zu nachhaltigen Sportstätten erstreckt sich über Kunstrasenplätze hinaus. Viele Sporteinrichtungen setzen mittlerweile auf energiesparende Beleuchtung, Wassermanagementsysteme und nachhaltige Baumaterialien. Dieses Wachstum zeigt das gestiegene Bewusstsein für ökologische Aspekte innerhalb der Sportgemeinschaft. Laut dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit wird mehr als ein Drittel der CO2-Emissionen in Deutschland aus dem Gebäudesektor ausgestoßen. Eine umfassende Sanierung und der Bau von energieeffizienten Sportstätten können daher einen relevanten Beitrag zum Klimaschutz leisten.
In der Zukunft könnte die Integration von nachhaltigen Praktiken im Sportsystem auch dazu beitragen, dass immer mehr Menschen sich für Sport engagieren, wenn sie sehen, dass ihre Sporteinrichtungen umweltbewusst gestaltet sind. Das könnte nicht nur die Attraktivität des Sports erhöhen, sondern auch eine Vorbildfunktion für andere Lebensbereiche übernehmen.
– NAG