In einem kleinen Ort namens Bermuthshain, gelegen im malerischen Vogelsberg, sorgt ein beeindruckendes Kunstwerk für Aufsehen: ein nachgebauter Vulkan. Patrick Oberlies, ein 45-jähriger Garten- und Landschaftsbauer, ist der kreative Kopf hinter dieser faszinierenden Idee. Er stellt voller Stolz fest: „Ich bin der Erfinder unseres Vulkan-Nachbaus hier auf unserem Anwesen.“
Zusammen mit seinem Ehemann Norman, der aus dem Ort stammt, und ihrem Freund Wolfgang Damer, der 63 Jahre alt ist, setzten sie die Idee in die Tat um. Die beiden Männer haben ihren Wohnsitz auf einem Grundstück, das einige alte Basalt-Findlinge beherbergt, die ursprünglich als Einfassung dienten. Anstatt diese Steine abzutransportieren, entstand die Vision eines Miniaturvulkans – eine Hommage an die vulkanische Vergangenheit der Region, die etwa vor 15 Millionen Jahren erloschen ist.
Die Entstehung des Kunstwerks
Die Umsetzung der Idee war ein Gemeinschaftsprojekt. Patrick und Norman, unterstützt von Wolfgang, verwandelten die Basaltsteine in einen brodelnden Vulkan. Wolfgang brachte seine technische Expertise ein und setzte eine spezielle Maschine ein, um die schweren Steine zu bewegen. Der Prozess war jedoch nicht nur körperlich anspruchsvoll, sondern erforderte auch kreative Planung. Beispielsweise wurde eine beeindruckende Beleuchtung installiert: Zuerst ein Spotsystem mit einem einzigen Strahler, das schnell auf vier Strahler erweitert wurde, die eine glutrote Illumination erzeugen, die das Gesamtbild des Vulkans verstärkt.
Aber damit nicht genug: Um die illusorische Atmosphäre zu intensivieren, installierten sie auch eine Nebelmaschine. Seit etwa einem Jahr ist der Vulkan nun in Betrieb und sorgt bei Dämmerung und ruhigem Wetter für ein spektakuläres, „brodelndes“ Schauspiel. Der Kunstnebel, der aus der Nebelmaschine strömt, zieht zahlreiche Passanten an, die den Vulkan bestaunen und fotografieren.
In der Nähe des Vulkans befindet sich das „Deutsche Haus“, ein beliebtes Ziel für auswärtige Besucher. Der Inhaber, Andreas Däsch, bemerkte anerkennend: „Euer Disneyland wächst.“ Diese Bemerkung verdeutlicht nicht nur die Attraktivität des Vulkans, sondern zeigt auch, wie solch kreative Projekte die regionale Identität stärken können. Die farbenfrohe Illumination und die beeindruckende Nebelmaschine machen den Vulkan zu einem echten Blickfang.
Ein nicht zu unterschätzender Nebeneffekt ist die positive Auswirkung auf den Verkehr: Laut Norman Oberlies bremsen Autofahrer automatisch, wenn sie den Vulkan sehen. „Besser könnte auch eine Radaranlage nicht wirken“, betont er. Diese kreative Lösung bereichert nicht nur das Dorfbild, sondern sorgt auch für mehr Sicherheit im Straßenverkehr.
Mit ihrem Vulkan haben Patrick, Norman und Wolfgang einen Ort geschaffen, der sowohl für Einheimische als auch für Besucher eine neue Attraktion darstellt. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, und die positive Resonanz auf das Projekt ermutigt die drei Männer, möglicherweise weitere kreative Ideen zu verwirklichen.
– NAG